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Till Krause (1965), Patrick Rieve (1971) und Mark Wehrmann (*1970) beschäftigen sich als Künstler der Galerie für Landschaftskunst in Hamburg seit Jahren mit (Stadt-)Landschaften.

Die Galerie für Landschaftskunst ist ein freier, interdisziplinärer Künstler-Projektraum in Hamburg. Die beteiligten Künstlerinnen und Künstler thematisieren Vorstellungen von Natur, Landschaft und Stadt, um soziologische, politische und ökologische Aspekteauszuloten und zeitgenössische Anliegen zu formulieren. Ein Schwerpunkt liegt auf kartografischen Forschungsprojekten, die konventionelle Hierarchien und Ordnungssysteme hinterfragen und mit vielfältigen Erzählungen und Repräsentationsformen überlagern.

Für die Ausstellung »Todeszone Langenhagen« bearbeiten Krause, Rieve und Wehrmann exemplarisch den Stadt- und Landschaftsraum Langenhagen. Gemeinsamer Gegenstand ist das Thema Tod. In Auseinandersetzung mit tradierten Darstellungsformen und historischen Referenzen, aktualisieren Krause, Rieve und Wehrmann an den Tod geknüpfte Zeichensysteme und Bedeutungshorizonte, um zeitgenössische Lebenswelten neu zu beschreiben.

Till Krause erarbeitet ausgehend von Form und Bedeutung des Labyrinths einen Weg durch einen Teilbereich des Langenhagener Stadtgebiets. Das Symbol des Labyrinths wurde von je her mit dem Tod verknüpft, der seinen Sitz im Zentrum des Labyrinths haben sollte. Daraus entwickelte sich u.a. die Deutung des Labyrinths als »gefahrvoller Weg« oder »Lebensweg«. Das Abschreiten der angelegten Pfade eröffnete in diesem Sinne eine Möglichkeit zur (Selbst-) Erkenntnis.

Patrick Rieve greift die im 14. Jahrhundert entstandene Bildtradition des »Totentanzes« auf, um eine zeitgenössische repräsentative Darstellung von Gesellschaft zu entwerfen. Waren es früher gemäß des Abzählverses »Kaiser, König, Edelmann, ...« meist 24 Figuren, die hierarchisch geordnete, gesellschaftliche Gruppen darstellten, hat sich dieses Bild heute differenziert und verschoben. In einer Reihe großformatiger Zeichnungen porträtiert Rieve prägnante (Langenhagener) Bevölkerungsgruppen, Amtsträger und Personen öffentlichen Lebens.

Mark Wehrmann betreibt fiktionale Kartografie, d. h. die Aus- und Neudeutung von Räumen durch Verweise auf geistesgeschichtliche Ideen sowie Referenzen aus Literatur, Populär- oder Subkultur. Einen Bezugspunkt stellt Theodor Lessings 1925 erschienenes Buch »Haarmann, die Geschichte eines Werwolfes« dar, das sich der Geschichte des berüchtigten Serienmörders annimmt.

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Todeszone Langenhagen
Kurator: Ursula Schöndeling

Künstler: Till Krause, Patrick Rieve, Mark Wehrmann