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Im Herbst 2016 präsentiert der Palais de Tokyo eine Ausstellung von Tino Sehgal. Als zweiter Künstler der „Carte blanche“-Ausstellungsreihe, die 2013 mit Philippe Parreno ihren Anfang nahm, präsentiert Sehgal seine Arbeiten neben den Werken anderer, von ihm eingeladener Künstler in einer Inszenierung, die sich über die gesamten 13.000 Quadratmeter des Palais de Tokyo hinweg entfaltet.

Es handelt sich um die bisher umfangreichste Ausstellung Sehgals: In der labyrinthartigen Architektur werden neue und bereits existierende Werke präsentiert. Dabei interagieren diese miteinander, gehen teilweise ineinander über auf eine Art und Weise, mit der der Künstler 2015 im Berliner Martin-Gropius-Bau und im Frühjahr dieses Jahres in Marrakesch zu experimentieren begann, so dass die Ausstellung zu einem sich wandelnden Ganzen wird.

Tino Sehgal stellt grundlegende Prinzipien üblicher Ausstellungspraxis infrage: Bei ihm liegt ein zentraler Fokus auf sozialer Interaktion statt auf materiellen Objekten. Seine Kunstwerke entstehen erst durch menschliche Fähigkeiten wie etwa Tanz, Sprechen oder Gesang. Sie sind während der gesamten Öffnungszeiten der jeweiligen Institution präsent. Häufig beziehen die von den Akteuren umgesetzten Arbeiten die Besucher mit ein, und genieren dabei eine jeweils eigene Emotionalität und ästhetische Erfahrung.