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Die Psychophysik ist eines der ältesten psychologischen Forschungsgebiete. Sie bezieht sich auf die gesetzmäßigen Wechselbeziehungen zwischen subjektivem psychischen (mentalen) Erleben und quantitativ messbaren, objektiven physikalischen Reizen als den auslösenden Prozessen. So steht es auf Wikipedia. Nach seinem großen Auftritt bei der 55. Biennale in Venedig, wo sich Thomas Zipp unter anderem mit dem Krankheitsbild der Hysterie, wie es in der Pariser Klinik für Geisteskranke, der „Salpetriere“, entwickelt wurde, beschäftigt, forscht der Künstler in seiner Ausstellung „subjective similarities of the stimulus patterns for perceptual classifications“ weiter - diesmal im Kunstverein Heppenheim (Eröffnung am Freitag, 5. Juli, um 19 Uhr).

Nachdem es lange nahezu zum guten Ton zu gehören schien, die klassische Psychophysik für veraltet zu halten und daher ihre Methoden nicht zur Kenntnis zu nehmen, rückt sie jetzt wieder mehr in den Fokus. Bereits 1860 begründete Gustav Theodor Fechner die Psychophysik als Teilgebiet der experimentellen Psychologie. Sie wird bisweilen auch als Teilgebiet der Sinnesphysiologie, Wahrnehmungspsychologie oder der Psychophysiologie betrachtet und befasst sich auch mit ästhetischen Fragen des Geschmacks.

Für sein Biennale-Projekt „Comparative Investigation about the Disposition of the Width of a Circle“ verwandelte Thomas Zipp den Palazzo Rossini in eine Forschungsanstalt, „wo der Irrsinn zum Alltag wird“, schreibt der Spiegel. Zipp pendelt derzeit zwischen Berlin und Venedig, tritt er doch selbst als Arzt und Patient auf – Schizophrenie ist ein weiteres künstlerisches Forschungsfeld des Professors, der an der UdK in Berlin lehrt.

„Für den Kunstverein Heppenheim ist es herausragend, dass Thomas Zipp sozusagen bei einem Zwischenstopp in seiner Heimatstadt praktiziert“, sagte Mona Hartfiel, Vorsitzende des Kunstvereins. Mit der Teilnahme an der bedeutendsten Kunstausstellung der Welt hat Thomas Zipp seine Stellung als einer der wichtigsten deutschen zeitgenössischen Künstler zementiert. „Wer es nicht bis November zur Biennale nach Venedig schafft, kann im Kunstverein Heppenheim einen Blick in den Zippschen Kosmos werfen. Beim Blick auf dunkle Seiten der Seele tun sich Abgründe auf, das Unbehagen ist allgegenwärtig, aber immer wieder gibt es auch ironische und humorvolle Ansätze“, sagte Hartfiel.