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Als eine Kartographie zeichnerischer Befindlichkeit könnte man die Papierarbeiten Thomas Müllers (geb. 1959 in Frankfurt am Main) bezeichnen. Über die Jahre hinweg erarbeitete er hier eine eigenständige Bildsprache, die sich einen immer größeren, zeichnerischen Raum erobert hat. Folgerichtig fügt Müller seine Zeichnungen im DinA4-Format, welche mit unterschiedlichsten Malmitteln wie Kohle, Bleistift, Ölfarbe, Kugelschreiber oder Kreide entstehen, gerne zu größeren Tableaus zusammen. Dennoch bleibt jede einzelne Arbeit für sich tragfähig – mehr noch – seine zeichnerischen Gebilde wirken auch einzeln gesehen nie ausschnitthaft. Bei all ihrer Fülle ruhen sie in sich und zeigen ihre Entstehung auf. Einige Strukturen, Farbklänge oder Gewichtungen im Blatt bilden durchaus verwandte Muster, doch diese oberflächliche Ähnlichkeit wird konterkariert durch den möglichen, neuen Weg, den die eben entstandene Zeichnung einer zukünftigen bahnt. Es wird sehr spannend sein, zu beobachten, wie sich dieser Weg entwickelt.

Seit vielen Jahren findet die Konstanz, mit welcher Müller sein Werk verfolgt, großen Anklang im In- und Ausland. Neben Stipendien an der Cité Internationale des Arts in Paris und der Chinati Foundation in Marfa, Texas, wurden ihm zahlreiche Ausstellungen gewidmet, unter anderem 2003 im Rahmen der Reihe Marfa Drawings, Chianti Foundation. Jüngste Ankäufe durch das Centre Pompidou in Paris oder das Hamburger Kupferstichkabinett unterstreichen den hohen Rang seiner Arbeit, die 2009 mit dem renommierten art KARLSRUHE-Preis ausgezeichnet wurde.

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Thomas Müller
Zeichnungen