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Eröffnung: Donnerstag, 24. Mai 2007, 19 Uhr

Die Debatte um das Verhältnis von Kunst zu Politik bestimmte die Kunst und ihre Theorie in den vergangenen 70er Jahren. Die Definition des Kunstwerkes erhielt vehemente Veränderungen, das künstlerische Selbstverständnis geriet in die Kritik der eigenen Reihen und führte nicht selten zur Aufgabe künstlerischer Praxis aus einer inneren Überzeugung heraus. Es mag die zentrale Stellung der Düsseldorfer Künstler und der Kunstakademie innerhalb dieser Diskussionen gewesen sein, die Thomas Kilpper Ende der 70er Jahre nach Düsseldorf zog, wo er als Student der Hüppi Klasse das Kunststudium aufnahm. Angesichts der weltpolitischen Spannungen und der gesellschaftlichen Polarisierung entschied sich Kilpper in dieser Zeit die künstlerische Praxis zugunsten politischer Agitation aufzugeben. Acht Jahre verbrachte er in Düsseldorf, er verdiente sein Geld als Möbelpacker. Die Ausstellung im Kunstraum gibt dem Künstler die Möglichkeit im Rahmen einer aufwendigen und raumbrechenden Installation eine bildnerische Metapher seiner Düsseldorfer Biografie zu inszenieren. Die Installation besteht aus Tonnen gebrauchten Mobiliars, das zu einer Art begehbarem Labyrinth verbaut worden ist. Teils versperrt und verrätselt es den Raum, teils bieten sich Ausblicke auf wohl komponierte skulpturale Passagen. Das Labyrinth ist durchsetzt mit schwarz-weißen Fotografien, die in Kilppers Düsseldorfer Zeit entstanden sind. Die Installation verbindet den kulturgeschichtlichen Zeitkontext mit der Düsseldorfer Topografie und der Biografie des Künstlers. Auch ohne diese inhaltlichen Implikationen bietet die Ausstellung ein reichhaltiges, auch humorvolles Angebot für den neugierig suchenden Blick.