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Thomas Kapielski, 1951 in Berlin-Charlottenburg geboren, ist Schriftsteller, Maler, Objekt- und Installationskünstler, Geograph, Schausteller, Lehrender und Nasenflötenvirtuose in Personalunion. Die Ausstellung "De dingsbums non est disputandum" stellt den gewitzten Universalkünstler mit einer Fülle von Arbeiten vor.

Dabei zeigt sich Thomas Kapielski in den Räumen der Städtischen Galerie Delmenhorst als ein Freund der so genannten "kleinen Form". Seine Bilder, Texte, Objekte und Installationen sind ein jeweils unmittelbarer, präziser Zugriff auf unsere Alltagswelt und deren Phänomene. Was dann "herausspringt", ist das, was Roland Barthes als den "Span des Gegenwärtigen" bezeichnete: ein Moment der Zündung und dabei zumeist eine Parodie des allzu Schwerwiegenden. Thomas Kapielski selbst spricht mit Augenzwinkern von "Ideen und Pointen, in Stille und im Stile gereift". Aufwand und Komplikation liegen ihm fern, vielmehr geht es um Lakonie und Bescheidenheit. Dabei weckt manche Arbeit zart nostalgische Sehnsüchte nach einer Unbeschwertheit des Privaten und Kleinbürgerlichen.

Kühne Meisterschaft entwickelt Thomas Kapielski immer dann, wenn es um das Zusammenspiel von Wort und Bild geht, um das Spiel mit dem Wortwörtlichen und dem allzu bildhaften Denken. Dabei ist es auch immer wieder die Kunst und das Kunstsystem selbst, das mit deftigen Arbeiten wie zum Beispiel dem Gemälde Ölschinken, 1984 oder Pablo Incasso, ..., zur Debatte stehen. Seit Mitte der 80er Jahre, als Reaktion auf den allseits bekundeten Hunger nach Bildern, hatte sich Thomas Kapielski von der schreibenden Zunft ausgehend eben dort als "platonischer Ideenmaler" (T.K.) ins Spiel gebracht, um bei allerhand tatsächlicher Be- und Verwunderung zugleich unverblümte Fragen der Wertschöpfung im Kunstsystem zu stellen. Dies gelingt ihm mit Verkehrungen, Verdrehungen, Verschiebungen und Umwidmungen und dem geneigten Betrachter wie auch methodisch versierten Interpreten wird klar: Der Witz, der Kalauer, ist immer schneller als die Analyse.

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Thomas Kapielski
De dingsbums non est disputandum