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Eröffnung: Thea Djordjadze und Yto Barrada Mittwoch, 7. September 2016, 19 Uhr

Thea Djordjadze schafft raumgreifende Installationen, die sie stets als direkte Reaktion auf den sie umgebenden Raum in situ entwickelt. Als Ausgangspunkt erkundet die georgische Künstlerin erst die jeweils spezifischen Qualitäten eines Ausstellungsraums und transformiert mit ihren Arbeiten auf subtile Weise die Wahrnehmung und mögliche Lesarten der räumlichen Gegebenheiten.

Aus Alltagsmaterialien wie Textilien, Stahl, Glas, Gips, Schaumstoff, Holz und Pappmaché produziert sie skulpturale Objekte. Präsentiert in sorgfältig komponierten Arrangements, die mitunter auch Fundstücke, Malerei und Zeichnungen umfassen, erinnern die Installationen an häusliche oder funktionale Situationen.

In Djordjadzes eigenwillig proportionierten Skulpturen glaubt man, Möbelstücke oder Elemente eines Ausstellungsdisplays zu erkennen: Betten, Gestelle, Podeste und Vitrinen beispielsweise. Die Formensprache changiert dabei zwischen modernistisch geometrischer Strenge und organisch amorpher Improvisation. Die Elemente korrespondieren jedoch nicht nur untereinander, sondern immer auch mit dem gegebenen räumlichen Kontext, was eine spürbare Spannung erzeugt.

Thea Djordjadzes künstlerische Praxis ist als Prozess des fortdauernden Wiederverwertens, Rekonfigurierens und Neuordnens von vorhandenen und neuen Objekten zu verstehen. Ihr Ausstellungsprojekt für die Secession setzt die Übersiedlung ihres Ateliers samt allem, was buchstäblich nicht niet- und nagelfest ist, nach Wien voraus. Dort wird die Künstlerin auf den Ausstellungsraum reagieren und mit ihrem Atelierinventar eine ortsspezifische Installation, zugleich eine Art Meta-Ausstellung, entwickeln, während das Studio in Berlin leer bleibt.

Thea Djordjadze, geboren 1971 in Tiflis Georgien), lebt und arbeitet in Berlin.
Das Ausstellungsprogramm wird vom Vorstand der Secession zusammengestellt.
Kuratorin: Jeanette Pacher