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Eröffnung: Freitag, 25. Juni von 18 - 21 Uhr Performanceprogramm: 03. Juli von 14 - 18 Uhr (s.a. Ende des Text)

"Die Zero Budget Biennial, kuratiert von Joanna Fiduccia und Chris Sharp, setzt der Form der Biennale wie wir sie kennen ein Ende. In einer von Biennalen und ökonomischen Zwängen gleichermaßen umstellten Kunstwelt, bietet die Zero Budget Biennale eine Lösung, eine gangbare Alternative, einen Ausweg. Diese Ausstellung konterkariert die üblichen Begrifflichkeiten und den allgemein unterstellten Einfluss einer Biennale. Wo Biennalen sich oft um eine bestimmte Zusammensetzung sozio-politischer Fragestellungen - von Globalismus bis Nachwendediskurs - drehen, bleibt die Zero Budget Biennial bewusst unprogrammatisch. Wenn die meisten Biennalen eine bestimmte Kunstgattung fortschreiben, die man Biennalekunst nennen könnte und mit der vorherrschende Biennalethemen illustriert wird, so baut die Zero Budget Biennial auf das idiosynkratische Moment in der Kunst.

Wenn andere Biennalen den Tourismus fördern, die örtliche Wirtschaft ankurbeln und verwertbares kulturelles Kapital generieren, wird die Zero Budget Biennial kaum oder nur geringe Spuren in der Geschichte hinterlassen, wahrscheinlich auch niemanden reicher machen und ein kulturelles Kapital hervorbringen, welches sich wohl eher schwierig vermarkten lässt. Wo die meisten Biennalen bellen, wird die Zero Budget Biennial beißen. Denn sie hat die Absicht, den geschlossenen Kreislauf von Diskursen, Kunst und wirtschaftlichen Aspekten einer Biennale zu durchbrechen, indem sie ein neues Model vorschlägt für eine Zeit, in der alle Budgets aufgebraucht sind. Diese Biennale ist eine offenkundig unprofitable Ausstellung in einem kommerziellen Raum, welche die Grenze zwischen der sogenannten 'heiligen', nicht-kommerziellen Sphäre einer Biennale mit der 'weltlichen' einer Galerie verwischt. Dieser unorthodoxe Kontext wird noch durch den Entschluss verschärft, entgegen sonstiger Biennalekonventionen, un-spektakuläre und rein auf das menschliche Maß konzentrierte Arbeiten zu zeigen. Die Zero Budget Biennale, als Amalgam zwischen Übertreibung und Demut, Bombast und Intimität, Imponiergehabe und Freuden der Methodik, will mehr als nur einige Ausgangshypothesen herausfordern - und das für sprichwörtlich 'kein Geld'." (Pressetext Zero Budget Biennale, http://www.zerobudget.org ...)

Die Zero Budget Biennial präsentiert ca. 35 internationale und lokale KünstlerInnen, ein Performanceprogramm sowie eine Filmauswahl, die von einer Gruppe internationaler KuratorInnen und kuratorischer Kollektive zusammengestellt wurde. Die einzige Voraussetzung zur Teilnahme war, dass weder KünstlerInnen noch KuratorInnen zuvor Erfahrungen mit einer Biennale gesammelt haben. Ihre Premiere hatte die ZBB im September 2009 in den Pariser Galerien Carlos Cardenas und schleicher+lange. Weitere Stationen waren pianissimo (Mailand) und Rokeby (London).

Teilnehmende KünstlerInnen: u.a. Michael Baers, Sara Barker, Davide Balula, Agnieszka Brzeza-nska, Jerome Saint Loubert-Bié, Vanessa Billy, Simon Dybbroe Møller, Jeff Feld, Anouk Kruithof, Lamarche-Ovize, Jochen Lempert, Justin Lieberman, Cécile Meynier, Sally Osborn, Marlo Pascual, Ruth Root, Simone Schardt & Wolf Schmelter, Anna Strand, Hayley Tompkins und Will Yackulic.

Filmprogramm kuratiert von: Jacob Fabricius, Joanna Fiduccia, FormContent, Lindsey Hanlon, Vincent Honoré, Gianni Jetzer, Komplot, Simone Menegoi und Chris Sharp. mit Arbeiten von: Ben Callaway, George & Mike Kuchar, Christopher Miner, Jasper Rigole, Martin Soto Climent, Esther Stocker, Margaret Tait, Vladimir Tomic und Philippe Van Wolputte.

Performanceprogramm kuratiert von Fanny Gonella: "Angesichts der großen Anzahl an Performanceabenden, die in Berlin in letzter Zeit stattgefunden haben, fühlt sich die Veranstaltung eines weiteren solchen Programms schon fast wie ein immergleicher Trott an. Zugleich wirft das breite Spektrum der Möglichkeiten von Performance die Frage auf, ab welchem Punkt ein Künstler performativ wird? Ausgehend von dieser Frage fokussiert das Performanceprogramm der Zero Budget Biennial auf Aktionen, die in ihrem Ursprung nicht unbedingt als Performances angelegt worden sind, nichtsdestotrotz aber unsere Sichtweise auf die Praxis der Künstler bedingen. Das Programm nimmt die Form einen Spazierganges durch verschieden Gegenden Berlins an, wobei dieser durch öffentliche Orte wie auch durch eine Galerie und ein Künstleratelier führt." Teilnehmende KünstlerInnen: Øystein Aasan, France Fiction, Yngve Holen, Anca Munteanu, Suse Weber. Datum: 03. Juli 2010, 14 - 18 Uhr

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, deshalb wird um RSVP an fannygonella@gmail.com ... gebeten. Bitte geben Sie Ihre Telefonnummer in der Email an, da diese für eine der Aktionen gebraucht wird.