press release only in german

Die Ausstellung ist Teil einer umfassenden Serie rund um die Erforschung des imaginären Weißen Planeten, von dem vermutet wird, er sei eine Art Ursprung, Speicher aller Information, gemeinsames Organ wie auch Projektionsfläche für unterschiedliche Ideen rund um unsere Zukunft. Zentrales Untersuchungsvehikel der Serie ist die Raumstation M.I.S.S. – MY INTERN(ATION)AL SPACE STATION, die im orbitalen Wirkungsfeld des Weißen Planeten kreist. In ihrer Forschung ist die Crew der M.I.S.S. vor kurzem auf das WHITE PLANET PARADOX gestoßen, das die Aufenthaltsgleichzeitigkeit des Weißen Planeten im äußeren wie im inneren Universum seiner Beobachter/innen belegt. Unter dem Titel und Forschungsschwerpunkt THE WHITE PLANET PARADOX werden nun erstmals zwei neue Module der M.I.S.S. für Besucher/innen geöffnet. Diese Module werden begleitet von fotografischen Tableaus, die Einblicke in die Räumlichkeiten der Mutterstation M.I.S.S. und der Präsenz ihrer Crew bieten.

CREW: SERENA FANARA / CHRISTOPH FUSSGÄNGER / GERHARD GLEICH / OLIWIA GOLDMAN ALEXANDRA GRAUSAM / NADINE HAUPTMANN / ERNST HOFER / ADRIAN HUTLE / PHILIPP KRUMMEL SIMONA LACINOVÁ / DANIEL MOSHEL / LIONEL MOSHEL / IVANA NOVOSELAC-BINDER / DOMENIK POCKBERGER / CHRISTOPH RAINER / VALERIE RATH / JOHANNA RIEGER / FLORA SCHAUER HELENE SCHAUER / JAKOB SCHAUER / JENNY SCHLEIF / LUCAS SCHMID / KATJA STECHER/ SYLVIA STEGBAUER / ULRIKE STRIGL / MARKUS TAXACHER / ALFRED WINTER

Stephanie Winter erforscht in ihrer Arbeit psychische Landschaften, innere Räume und setzt diese in Bezug zu unterschiedlichen Fragestellungen rund um ideologische Weltbilder, individuelle wie globale Visionen, Autoritätsstrukturen, Systemfehler und Überwachung, psychische Störungen und Affekte, den Kosmos, Raum, Zeit und Identität. In ihrer künstlerischen Praxis verknüpft sie eine konzeptuelle Herangehensweise mit prozesshaftem Arbeiten. So entstehen im Rahmen der Produktion ihrer performativen Installationen Filme, Zeichnungen, Objekte und Fotografien, die in neuen Konstellationen zu vielschichtigen Erzählungen verwoben werden.

Stephanie Winter studierte von 2001–2007 Malerei und Konzeptuelle Kunst an der Akademie der Bildenden Künste Wien bei Gunter Damisch und Marina Grzinic und an der Berliner Universität der Künste bei Daniel Richter. Ihre Abschlussarbeit, die 12-teilige Video-Installation Paternoster, wurde 2007 mit dem Preis der Akademie ausgezeichnet. Ihr Kurzfilm Der Doppelgänger wurde 2009 auf der Diagonale in Graz premiert und gewann 2010 den Excellence Award des International Short Film Festival Busan / Südkorea. In den Jahren 2011 und 2012 erhielt sie Projektstipendien der Stadt Bonn. 2014 wurde sie mit dem Förderpreis für bildende Kunst der Stadt Wien ausgezeichnet und im Winter 2014/15 war sie Artist-in-Residence in der Cité des Arts in Paris, gefördert vom Land Salzburg. Ihr Kurzfilm Tristes Déserts – A Robot’s Tale feierte 2015 seine internationale Premiere am Hong Kong Film Festival und wurde beim Vienna Independent Shorts als bestes Österreichisches Musikvideo ausgezeichnet. Ihre Filme und Installationen wurden auf zahlreichen internationalen Festivals und Ausstellungen gezeigt, u.a. Berlin Music Video Awards, Short Film Corner Cannes, Rheinisches Landes Museum Bonn, Woman in Revolt London, 5th Winter Film Awards New York.

Stephanie Winter ist Gründerin und künstlerische Leiterin von SALON HYBRID, ein performatives Büro für experimentelle Angelegenheiten. SALON HYBRID bespielt leerstehende bzw. besondere Orte mit der performativen Installationsserie PARAPRAXIS. Der titelgebende Begriff der PARAPRAXIS ist nicht nur als Fehler bzw. Freudscher Versprecher zu lesen, sondern auch als eine Praxis, die in einer Metawelt – einem Simulacrum – in einen eigenwilligen Perspektiven, Themen zwischen Wissenschaft und Kunst nachgeht. Konzipiert als begehbares- & erfahrbares Filmset, performativer Parcours und experimentelles Labor entwirft die PARAPRAXIS gemeinsam mit dem Publikum Parallelwelten mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten.

Zwischen 2013 und 2016 hat SALON HYBRID insgesamt fünf Versionen der PARAPRAXIS (I─V) produziert. Nachdem SALON HYBRID 2014 das ehemalige Jugendgefängnis in der Rüdengasse in Wien bespielte und sich intensiv mit Fragen rund um Gesellschaft, Überwachung, Strafe und Schuld – der dunklen Materie und den menschlichen Abgründen – beschäftigte, entstand der Wunsch nach einer Hinwendung zu den positiven Potenzialen im Hinblick auf die Zukunft. In ihrem neuen Projekt M.I.S.S. – My Intern(ation)al Space Station verwandelte SALON HYBRID eine alte Schlüsselfabrik im 12. Bezirk in eine Raumstation, auf der die Besucher/innen dazu aufgefordert sind, nach ihren eigenen Wünschen, Visionen und Potentialen zu suchen.

Im Herbst 2016 erschien das von SALON HYBRID produzierte Buch „Parapraxis – Im Feld des Fehlers / In the Realm of Error“ bei Revolver Publishing, Berlin.