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Eigentlich ist es ja nur eine Sommerausstellung, spontan zusammengestellt wie ein improvisiertes Dinner, mit überraschenden Zutaten aus der Reserve ... Die Idee entstand während der Installation unserer letzten Hans-Peter Feldmann Ausstellung. Eines Abends habe ich mich dann an den Computer gesetzt und »B-Movies« gegoogelt. Zum Glück tauchte sofort der Titelgenerator auf, und ich mußte nur die Resultate durchklicken, um den richtigen Ausstellungstitel zu finden. Da ich kein Freund von Badeanzügen bin, reichte schon das Wort »Nudist«, um hier hängen zu bleiben ...

Gerade zurück aus Basel und natürlich unter Zeitdruck, außerdem noch ziemlich fertig von der Baseler Farewell Dance Party, ging es darum, ohne eigentliches Konzept, höchstens mit der B-Movie-Idee im Kopf, zügig Arbeiten auszusuchen. In Hollywood entstanden solche Filme übrigens oft ganz ähnlich, nämlich als Schnellschüsse in den Drehpausen von Großproduktionen; Improvisation war ein wichtiges Moment, und die Dekoration im B-Movie daher oft identisch mit der Großproduktion, an der gerade gearbeitet wurde ...

Inspiriert hat mich ganz offensichtlich auch der kuratorische Stil von Leuten wie Eric Troncy, während ich meine eigene Sammlung und die Bestände der Galerie nach verfügbaren Arbeiten durchforstete. Beim zügigen Mixen der Zutaten ergab sich dann alles wie von selbst: eine große Portion Markus Sixay, ein bißchen John Armleder hier, ein Schuss Sylvie Fleury dort, dazu eine gute Prise Hans-Peter Feldmann und Elmgreen & Dragset, und über dem Ganzen ein aromatischer Hauch Isabell Heimderdinger und Jonathan Monk. Trotzdem: der wirkliche Grund für diesen ganz persönlichen Mix vorzüglicher Zutaten ist vielleicht auch die Gelegenheit, die wunderbare neue Arbeit »Stereo« von Saâdane Afif vorzustellen. Sie ist hier nun zum ersten Mal in Berlin zu sehen. Oh und übrigens, heute Abend gehe ich essen mit Joelle, Eric und Paul. Ich wu?nsche allen einen schönen Sommer!

Mehdi Chouakri, Juni 2010