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Der Künstler Stephan von Huene (1932–2000), bekannt als Konstrukteur von Klangskulpturen, war auch ein herausragender Zeichner. In Kooperation mit der Hamburger Kunsthalle gibt die Ausstellung „The Song of the Line“ erstmals einen Überblick über sein gesamtes zeichnerisches Œuvre.

Im Kalifornien der 1960er-Jahre entstanden Feder- und Bleistiftzeichnungen, die von Huenes Vertrautheit mit den Werken Pablo Picassos wie auch den nordamerikanischen Skulpturen der Kwakiutl-Indianer und den Trickfilmzeichnungen des Disney-Imperiums zeugen. Die Figuren dieser frühen, virtuos ausgeführten Zeichnungen eröffnen einen panerotischen Bildkosmos voller Anspielungen auf mythologische Bildtraditionen verschiedenster Kulturen und Zeiten. Stephan von Huene, der 1976/77 Gast des Künstlerprogramms DAAD in Berlin war, von 1993 bis 1996 auch eine Professur an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe inne hatte, ließ sich nach einer Zeit als Gastprofessor an der Hochschule der Künste 1980 in Hamburg nieder. In diesem Zusammenhang entstand die Serie der ZEITCollagen, die mit Zeitungsfragmenten und Handzeichnungen einen Blick auf die Gesten der Politiker, Literaten und Künstler wirft. Diese Collagen reflektieren auch die weit reichenden Studien amerikanischer Kommunikationstheorien, die für diesen Künstler-Wissenschaftler ebenso wichtig waren wie die Kenntnisse über Klangfarben und Körpersprache, Computer und Karikatur. Mit den so genannten „Mind Maps” entwickelte er in den 1980er-Jahren die Gattung der Wort-Bilder weiter. In diesen Schaltplänen der Erinnerung wird die Genese seiner Klangskulpturen in Bild und Text sichtbar. In den 1990er-Jahren wandte sich der technisch versierte Künstler im Zusammenhang mit der Klangskulptur „Die neue Lore Ley” dem computergenerierten Zeichnen zu. Eine Auswahl von Skizzen und Studien aus dem Arbeits-, Lebens- und Hochschulalltag von Huenes runden diese umfassende Ausstellung seiner Arbeiten auf Papier ab.

Kurator: Peter Weibel

Katalog: „Stephan von Huene. The Song of the Line. Die Zeichnungen 1950–1999”, Petra Kipphoff von Huene, Hubertus Gaßner (Hg.), Hatje Cantz, Ostfildern, September 2010, 144 S., 272 Abb., dt./engl.. Mit Beiträgen von Marvin Altner, Petra Kipphoff von Huene, Johannes von Müller und Petra Oelschlägel.

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The Song of the Line. Stephan von Huene
Zeichnungen aus fünf Jahrzehnten
Eine Ausstellung im ZKM, Museum für Neue Kunst, Projektraum
Kurator: Peter Weibel