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Als im Juli 1964 im Audimax der RWTH das legendäre Fluxus-Festival stattfand, war das der Auftakt einer bemerkenswerten Tradition der Auseinandersetzung und Förderung zeitgenössischer Kunst in Aachen. Die mittlerweile legendäre Veranstaltung fand auf Einladung des Asta-Vorsitzenden Valdis Abolins statt und wurde nicht zuletzt dafür berühmt, dass Joseph Beuys sich im Faustkampf mit einem Universitätsstudenten eine blutige Nase holte. 1968 folgte mit Gegenverkehr – Zentrum für aktuelle Kunst e.V. der erste Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst in ganz Deutschland, der wegweisende Avantgarde-Ausstellungen präsentierte.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen wurde 1986 der Neue Aachener Kunstverein von engagierten Aachener Bürgern gegründet. Anfangs standen dabei vor allem lokale und regionale Künstler im Mittelpunkt der zahlreichen, schnell wechselnden Ausstellungen.

Im Laufe der Jahre fanden immer mehr internationale KünstlerInnen Eingang in das Ausstellungsprogramm des NAK. Mit einer hauptamtlichen Leitung professionalisierte der NAK sich schließlich und entwickelte sich zu einer international renommierten Ausstellungsinstitution zeitgenössischer Kunst. Dabei steht und stand vor allem die Einzelpräsentation künstlerischer Positionen der Gegenwartskunst,wie etwa Morgan Fisher, Michael Stevenson, Nairy Baghramian, Lucy McKenzie und Fiona Banner im Mittelpunkt.

Dabei nimmt der NAK in der Geschichte der deutschen Kunstvereine mit seiner Gründung im Jahr 1986, eine besondere Rolle ein. Denn die meisten Kunstvereine in Deutschland sind Gründungen eines sich emanzipierenden Bürgertums im 19. Jahrhundert. Das international einmalige Modell des Kunstvereins hat in Deutschland immer wieder neue gesellschaftliche Funktionen erfüllt.

Der NAK widmet sich nun mit seiner Jubiläumsausstellung seiner vergleichweise jungen Geschichte; den Künstlern, die hier in den vergangenen 25 Jahren ausgestellt haben – junge oder wenig beachtete Talente, die zum damaligen Zeitpunkt präsentiert wurden und sich dabei oft schon bald als relevante Positionen und wichtige Referenzpunkte im internationalen Feld der zeitgenössischen Kunst erwiesen haben.

Im Erdgeschoss ist in einer Gruppenausstellung eine Auswahl von Arbeiten verschiedener Künstlergenerationen, wie Walter Dahn und Felix Droese, die in den frühen 1990er Jahren am NAK ausgestellt haben, zu sehen. Jonathan Meese, Kris Martin, Matias Faldbakken und Anselm Reyle, die mit ihrer außergewöhnlichen Bild- und Formensprache schon bald nach ihren Einzelausstellungen internationale Erfolge feierten. Und auch Künstler wie Simon Dybbroe Møller, Johannes Wohnseifer, Nina Canell und Albrecht Schäfer, die mit ihrer post-konzeptuellen Kunst wichtige Meilensteine für die Kunst der frühen 2000er Jahre setzten. Auch internationale Größen wie Christian Jankowski, Anne-Mie van Kerckhoven, Michaela Eichwald und Hans-Peter Feldmann, die wichtige Referenzpunkte des internationalen Kunstfeldes sind, sind mit Arbeiten in THE SILVER SHOW vertreten. Und neben Aachener Künstlern wie Joachim Bandau, Johanna Roderburg und Tobias Danke, weitere wichtige Programmpunkte aus der Geschichte des NAK, wie Raphael Danke, Diango Hernandez, Ulrich Strothjohann und Klaus Merkel.

Das Obergeschoss des NAK widmet sich in dokumentarischer Form den vergangenen 25 Jahren. Zahlreiche Dokumente, Publikationen und Archivmaterialien geben hier Einblick in die spannungsreiche Geschichte des Vereins. Daneben ist eine Auswahl von Jahresgaben zu sehen und zu erwerben.

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THE SILVER SHOW
25 Jahre NAK

Künstler: Aids-3D , Joachim Bandau, Nina Canell, Jacques Charlier, Mel Chin, Walter Dahn, Raphael Danke & Tobias Danke, Felix Droese, Simon Dybbroe Moller, Michaela Eichwald, Matias Faldbakken, Hans-Peter Feldmann, Morgan Fisher, Diango Hernandez, Christian Jankowski, Kris Martin, Rodney McMillian, Jonathan Meese, Klaus Merkel, Anselm Reyle, Johanna Roderburg, Daniel Roth, Albrecht Schäfer, Ulrich Strothjohann, Anne-Mie van Kerckhoven, Johannes Wohnseifer ...