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Die Buchstaben IKOB stehen für Internationales Kunstzentrum Ostbelgien. In 1993 gründen einige Kunstliebhaber im deutschsprachigen Gebiet Ostbelgiens eine Vereinigung, die grenzüberschreitende Ausstellungen organisiert. Das Programm konzentriert sich von Anfang an auf Einzel- und Gruppenausstellungen von Künstlern aus Belgien, Deutschland, Luxemburg und den Niederlanden. Das IKOB, das seit 1999 Räume in einem Gebäude im Herzen der Stadt Eupen mietet, hat sich innerhalb von 15 Jahren einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet. Unter der engagierten Leitung des Direktors Francis Feidler ist eine ansprechende internationale Kunstsammlung mit Bildern, Zeichnungen, Installationen, Fotos, Videos und Skulpturen entstanden. Feidler hat im Laufe der Jahre ausgezeichnete Kontakte zu den ausstellenden Künstlern aufgebaut. Alle Aussteller haben der jährlich wachsenden, abwechslungsreichen und ausgezeichneten IKOB-Sammlung eines oder mehrere Kunstwerke gespendet.

Museum van Bommel van Dam zeigt eine große Auswahl aus der IKOB-Sammlung. Unter anderem dreidimensionale Werke von Joachim Bandau, Guillaume Bijl, Jack Charlier, Antoine Prum, Jean-Claude Saudoyez, William Sweetlove, The Cracking Art Group und anderen; bahnbrechende Videos von Lili Dujourie, Eric Legrain und Marzel Maraite sowie Wolfgang Nestler; konzeptionelle und inszenierte Fotografie von Thomas Brenner, Patrick Everaert, Irmel Kamp, Maik und Dirk Löbbert, Emilio Lopez-Menchero, Roger Wagner und Johan Van Geluwe; Malereien und Zeichnungen von Ronny Delrue, Günther Förg, Filip Francis, Roger Greisch, Horst Keining, Mo Ramakers, Ton Slits, Merlin Spie und Yves Zurstrassen.

Malerei Das IKOB kann nicht mit den großen Museen des Landes konkurrieren. Budgets sind ebenso beschränkt wie sein Raumangebot und Personal. Die Malerei und die Skulptur, spielen eine geringe, aber feine Rolle in der Sammlung. Das Museum van Bommel van Dam zeigt einige Gemälde der Alten, wie Roger Greisch und der Jungen, wie Ronny Delrue, Günther Förg, Horst Keining, Ton Slits und Yves Zurstrassen. Ihre Bilder stehen für die Traditionen westeuropäischer Malerei in ihrer Oszillation zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion.

Skulptur Die „Belgischen Kisten“ des Joachim Bandau ergänzen das Ensemble der gemalten Bilder. Bandau nennt diese Werkgruppe "belgisch", weil die "bewegliche Kisten", die die Skulpturen zu enthalten vorgeben, zugleich die Skulpturen selbst sind. Die absurden Elemente erscheinen ihm "belgisch". Das Werk von William Sweetlove aus Gent ist ein satirisch-humoristisches Spiegelbild der kleingeistigen Grundstimmung in der heutigen Kunstwelt. Sweetlove, der auch der Gruppe The Cracking Art Group angehört, stellt unerwartete Montagen aus Plastikgegenständen her und porträtiert „seine“ Tierwelt in knalligen, manchmal schreienden Farben. Auch das Klonen von Tier und Mensch verfolgt er mit Leidenschaft. Das kommt in seinem „non-kitsch Tiergarten“ zum Ausdruck, in dem es zum Beispiel das Cloned lamb with boots gibt.

Zeichnung In 1987 stellt Joachim Bandau, mit breiten japanischen Pinseln, einfarbige Aquarelle auf großen Papierbögen her. Die Werkgruppe, die durch zwei Arbeiten hier vorgestellt wird, ist heute ein denkwürdiger Beitrag zur Gattung der Bildhauerzeichnung. Daneben wird eine große lockere Zeichnung von Filip Francis gezeigt (einer Fokussierung auf einen Punkt in dem Bild La belle Rosine von Antoine Wiertz) und einem Blatt von Ronny Delrue.

Installation Es gibt auch heute noch Museen, die ihre Identität in den klassischen Gattungen der Malerei, Skulptur und Zeichnung suchen. Das IKOB gehört nicht zu ihnen. Aus seinen Beschränkungen hat es Tugenden entwickelt, die ihm erlaubt haben, sich den neuen Medien der Installationskunst, der Fotografie, des Offset- und Siebdrucks weit zu öffnen. Ein Beispiel ist Antoine Prums Environment Deep Blue. Einen Raum, in dem das Sofa zum Sitzen einlädt. Auch Guillaume Bijl findet seinen Platz in der IKOB-Sammlung mit seinem Composition Trouvée - eine Hommage an James Ensor, die in die klassische Kunstgeschichte Belgiens zurückweist.

Druckgrafik Die "Hohe Kunst" und "Belgien": das böse Pamphlet des Charles Baudelaire von 1865 "La Pauvre Belgique" hat immer wieder belgische Künstler angeregt, sich satirisch über die Kunst wie über ihre Heimat zu äußern. Das IKOB verfügt über eine nahezu vollständige Sammlung der Textbilder aus dem "Museum of Museums" des Johan Van Geluwe in Waregem, in denen er z.B. Belgien zum Kunstwerk erklärt in Belgium is -Art-ificiel since 1830.

Fotografie Die Künstler, die die Produkte ihrer Arbeit als Fotografien herstellen, haben sich in den letzten Jahr¬zehnten gegen das Vorurteil wehren müssen, ein Reproduktionsmedium zu benutzen, das mehr mit Druckgrafik als Zeichnung zu tun habe. Der Luxemburger Roger Wagner gehört zu denen, die, um dem Vorurteil zu widerstehen, ihre Landschaftsbilder in den Formaten großer Gemälde zeigen. Thomas Brenner aus Kaiserslautern arbeitet in der Gattung der "Inszenierten Fotografie": mit zahlreichen Statisten und Requisiten baut er Tableaux Vivants in Landschaften, die in großen Farbfotos dokumentiert sind. Maik und Dirk Löbbert greifen in die fotografierten Bilder ein, indem sie sie durch gemalte Zeichen verändern und für Patrick Everaert dienen Fotografien nur als Vorlagen, um auf dem Computer-Screen "mit Pixeln zu malen. Sein Bild eines Aufgebahrten zeigt, welche bildnerische Intensität das fotografische Medium in seiner neuesten technologischen Variante erreichen kann. In den Dörfern und Wäldern zwischen Eifel und Ardennen machen Irmel Kamp und Wolfgang NestIer ihre Entdeckungen, die sie zu Arbeiten anregen. Kamp fotografiert in den frühen siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts Häuser in Ostbelgien, deren Wetterseiten noch mit Zinnschindeln aus den Produktionsstätten von Kelmis/Altenberg bedeckt waren, ehe sie nach dem Zweiten Weltkrieg das neu entwickelte Eternit ablöste. Wolfgang Nestler entdeckt eine verfallene Scheune die ein Nistplatz von Schleiereulen ist. Er sicherte die Scheune vorsichtig und fotografiert den Dachstuhl. Dieser Gruppe von Fotografien fügt er eine andere hinzu, die das Gefieder von Schleiereulen unter dem Mikroskop zeigen. Die beiden Gruppen von Fotografien bilden zusammen mit Texten und einem Nistkasten ein bewegendes Dokument, das einer Spezies gewidmet ist, die um das Überleben kämpft.

Dort, wo die Künstler Motive aufgreifen, die den Charakter der Region mitbestimmen, sucht auch die Sammlung des IKOB ihre Identität. Zur Ausstellung ist ein farbig illustrierter Katalog mit 130 Seiten erhältlich, mit erläuternden Texten in drei Sprachen von Francis Feidler und Prof. Dr. Wolfgang Becker.

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The IKOB Collection

Künstler: Joachim Bandau, Guillaume Bijl, Jack Charlier, Antoine Prum, Jean-Claude Saudoyez, William Sweetlove, The Cracking Art Group , Lili Dujourie, Eric Legrain, Marzel Maraite, Wolfgang Nestler, Thomas Brenner, Patrick Everaert, Irmel Kamp, Maik & Dirk Löbbert, Emilio Lopez-Menchero, Roger Wagner, Johan Van Geluwe, Ronny Delrue, Günther Förg, Filip Francis, Roger Greisch, Horst Keining, Hans Lemmen, Mo Ramakers, Ton Slits, Merlin Spie, Yves Zurstrassen