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Mit Tatsuo Miyajima (*1957) verbindet man Installationen aus Licht Emittierenden Dioden (LED). Inhaltlicher Brennpunkt seines Werkes ist die Beschäftigung mit Zeit und Raum.

Sich fortlaufend verändernde LED-Zahlen verweisen darauf, dass das einzig Wirkliche an der Wirklichkeit die Unendlichkeit ist. Dieser Infinitismus der Zeit und des Raumes drückt sich bei Tatsuo Miyajima anschaulich aus im Wechsel der Zahlen. Ihr rhythmischer Fluss gehört als Ablauf wie als Vector beiden Kategorien zugleich an. Die Rückkehr nach jedem Umlauf an den Anfang (von 1-9 bzw. von 9-1) ist zugleich eine Aussage zum nichtlinearen Wesen von Raum und Zeit. Jede Zahl hat ihre eigene Geschwindigkeit so wie jeder Mensch eine persönliche Beziehung zur und eine individuelle Definition von Zeit hat.

Die sich stetig wiederholende Bewegung verweist auf die enge Verbindung zwischen Leben und Tod, die Miyajima aus dem Buddhismus entwickelt, wo der Tod als Ruhezustand von Energie gilt, um ein weiteres, ein neues Leben vorzubereiten. Vergangenheit und Zukunft sind gleichermassen nicht fassbar, weil unser Handeln nur in die Gegenwart eingreifen kann. In seiner Arbeit findet die Null niemals Verwendung, da sie für das Nichts und somit für das Ende des Lebens steht.

In der Ausstellung Fragile World wird die Buchmann Galerie Berlin die aktuellsten Arbeiten zeigen. Feine dünne Drähte verbinden die roten oder blauen LED`s zu Formen, die molekulare Strukturen bilden und an Galaxien erinnern lassen. Die Zahlen scheinen im Raum zu fliessen, zu schweben, wie ein niemals endendes, ewig blinkendes Licht als Zeichen des Lebens.

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Tatsuo Miyajima
Fragile World