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Die Bilder des dänischen Malers Tal R bedienen sich unseres Vorwissens, das wir über die malerische Avantgarde und die Entwicklung der letzten Jahrzehnte haben. Mit dieser Vereinbarung kann der Künstler der Raffinesse ebenso aus dem Weg gehen wie dem kalkulierten Unbewussten und Primitiven. Das Infantile ist sozusagen der Schutzmechanismus hinter dem er eine geheimnisvolle oft düstere Bildwelt voller versteckter Botschaften aufbaut. Playmobil und Duplo, wie Hans-Werner Schmidt feststellte, sind die eine Seite davon, auch kann man die frühen Nintendo-Spiele von Supermario hinzufügen, wo alles Bösartige zunächst friedfertig angehüpft kommt. Bei Supermario und anderen noch sehr flächigen Computerspielen der achtziger Jahre gibt es auch die Kopf- und die Fußleiste, bei der oben Punkte gesammelt werden und unten der Absturz ins Nichts erfolgt; ähnlich bei der Kabbala mit allem was sich oberhalb und unterhalb der Sephirots zuträgt.

Tal R selbst sagt im Gespräch, dass er oft Bilder so präzise zu malen anfängt wie ein Teenager, der sich sorgfältig die Lippen schminkt und die Augen tuscht, bevor er auf eine Party geht. Aber dann kann es vorkommen, dass das Bild stecken bleibt und eine ganz andere Wendung nimmt wie so manche Party, die einmal harmlos angefangen hat. Der Sombi-Club, von Tal R thematisiert, wird nicht mit Z geschrieben, deshalb kann man wie im Traum durch Erwachen nochmals davon kommen.

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Tal R. fruitland