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Mit der Ausstellung „works on paper“ präsentiert Wohnamschine neue Zeichnungen und erstmalig auch Collagen des seit 1998 in Berlin lebenden japanischen Künstlers Takehito Koganezawa (* 1974). Parallel zu dieser Ausstellung zeigt die Berlinische Galerie in der Ausstellung „Sex without Sex“ Videoarbeiten des Künstlers.

Zentrales Thema in seinen Arbeiten ist die Zeit. In der japanischen Philosophie nimmt der Begriff der Leere in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle ein, auf den sich auch Koganezawa immer wieder bezieht:

"In meinem Werk versuche ich, den Intellekt auszuschalten, ihn sozusagen in den Selbstmord zu treiben. Ich verliere und verliere mich, immer. Und dieses Sich-Verlieren hat keine negative Bedeutung. Es ist mehr wie eine Leere. Wenn man innerlich ganz gefüllt ist, ist das vielleicht gar nicht so gut. Ich brauche Raum, Leere."

In seinen Zeichnungen stellt Takehito Koganezawa Beziehungen zwischen Objekten aus seiner alltäglichen Erfahrungswelt und solchen mit abstraktem Charakter her. Dabei interessiert ihn die Verbindung von systemischen Strukturen und poetischen Ausdrucksmitteln. Permanentes Beobachten, Selektieren, Bewerten und Einordenen wird entlang der zeichnerischen Assoziationsangebote solange verführt und manches Mal in die Irre geführt, bis schließlich Stille einkehrt und eine unterschwellige Musikalität ohne Geräusch und Melodie erahnbar wird.

Ähnlich wie bei Henri Lefebvres ‘Rhythmanalysis’ orientiert sich Koganezawas Vorstellung von Raum und Zeit an den verschiedenen Rhythmen, Bewegungen und Strömen von Menschen, Objekten und alltäglichen Handlungen. Sie überlagern sich, harmonisieren miteinander oder erscheinen uns ‘out of sync’. Auch wenn sie unabhänging von einander exisitieren so bilden sie doch ein Ganzes und stehen trotz - oder gerade aufgrund - der scheinbaren Leere zwischen ihnen miteinander in Beziehung.

Koganezawas farbige Videoanimationen erzählen ebenso wie seine neuen Buntstift- und Kreide-zeichnungen von einem subjektiv empfundenen Lebensrhythmus, der einem Soundtrack mit unregelmäßigem Takt und sich ändernder Geschwindigkeit gleicht. Dabei bewahren sich die Arbeiten ihren eigenen illusionären Raum, in dem die Objekt und Figuren wie in einem eigenen Koordinatensystem exisitieren.

Pressetext

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Takehito Koganezawa - works on paper