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Am 20. Februar 2005 eröffnet die Kunsthalle Mannheim im Rahmen des Projekts "Direkte Malerei – Die Neue Kunsthalle IV" eine monographische Sonderausstellung mit dem Titel "Szczesny: Images érotiques. Bilder der Jahre 1984 – 2005."

Gezeigt werden in mehreren Ausstellungsräumen des Neubaus die Werkgruppen: "Regenwald", "Sternenbilder", "Nachtbilder", "Eva", "Streifenbilder", "Der große Akt", "Schattenkörper", "Liebesspuren" sowie in den Sammlungsräumen des Altbaus einzelne Werke als sogenannte "Interventionen".

Szczesnys bis heute entstandenen Bilder, die meist auf dem zentralen Thema der "Images érotiques" aufbauen, zeigen einen malerischen Ausdruck, den man als ‚expressiv’ bezeichnen kann, ohne dass er sich dabei expressionistisch gebärdet. Ausgehend von einem Fundus an primär linearen Formelementen und leuchtenden Farben, wie sie von den Fauves, Henri Matisse oder Pablo Picasso gestalterisch vorbereitet wurden, formuliert Szczesny erzählerisch-lyrische Bildwelten, die aus den Tiefen seiner innersten emotionalen Vorstellungen, seiner Sehnsucht nach Liebe und Erotik sowie seinem Glauben an die untrennbare Einheit zwischen Mensch und Natur entspringen.

Szczesny malt keine Abbilder nach der Natur, sondern Bilder denen eine komplexe Gedächtnisstruktur zugrunde liegt. Er überträgt Erinnerungsbilder und assoziative Gedanken in einen direkten, spontanen, gestischen und dennoch auch bis zu einem gewissen Grad kalkulierten Duktus auf die Leinwände und gestaltet dabei erotische Vorstellungswelten Seine Malerei ist eine für die heutige Zeit eminent wichtige Position, die zwischen den Polen einer intuitiven Sinnlichkeit einerseits, eines gesteuerten Ausdruckswillens andererseits hin- und herpendelt.

Szczesny Bilder tarieren mit einer hohen zeichnerischen und malerischen Präzision verschiedene Realitätsebenen aus, die den weiblichen Akt im Zusammenhang mit Motiven der Alltagswirklichkeit, der Wirklichkeit der Natur sowie der inneren Wirklichkeit gefühlter oder erdachter Welten ansiedelt. Stehende, tanzende oder liegende und sich in sinnlicher Erotik anbietende nackte Frauenfiguren dienen dem Künstler dabei als Spiegel eines fast verlorenen Paradieses, das meist nur in wenigen Augenblicken unserer Gefühlswelt spürbar wird und an dem er uns mit seinen Arbeiten in immer neuen Variationen ansatzweise teilhaben lässt.

Ausgehend von der immer wiederkehrenden Frauenfigur "Eva", die einerseits die sinnlich-archaische Urfrau, andererseits die ihm eng verbundene Lebensgefährtin darstellt, geht Szczesny auf die Suche nach seinen innersten Gefühlen, Wünschen und Sehnsüchten. Dabei testet er gestalterisch alle möglichen Aktdarstellungen aus, um den Geheimnissen der Erotik und der Weiblichkeit auf die Spur zu kommen.

In seinen Bildern verdichtet er körperliche Präsenz und sinnliche Ausstrahlung, indem er wenige chiffreartige Linien und Pinselstriche gleichsam zu ‚ikonischen’ Zeichen verinnerlichter Empfindungen gestaltet. Jede Linie, jede Körperkontur lässt den Betrachter die leidenschaftliche Erregung eines Künstlers spüren, der nach dem Urgrund künstlerischen Ausdrucks sucht. Insofern demonstieren Szczesnys "erotische Bildwelten" eine zutiefst ehrliche Malerei, die den Rezipienten nicht gefühllos vorübergehen lässt, sondern ihn in ihren Bann aus körperlicher Sinnlichkeit zieht.

Pressetext

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Szczesny: Images érotiques. Bilder der Jahre 1984 – 2005
Stefan Szczesny