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Die Welt als Parkhaus: Unterlegt mit bearbeiteten Samples verschiedener Film- und TV-Soundtracks wie Doris Days “Que Sera³ oder Miles Davis “Fahrstuhl zum Schafott³ führt Sven Flechsenhars 3-D Animation “Garage³ in eine fiktive, spielzeugartige Landschaft. Zwischen 1997 und 2001 entstanden, lassen die Filmsequenzen eine gigantische, mehrstöckige, helixförmig gewundene Architekturkonstruktion erfahrbar werden. In einem rasanten Autotrip bewegt sich die subjektive Kamera durch Parkdecks, Kurven und weitläufige Ebenen, deren Kontraste und leuchtende Farbigkeit sich im Ablauf von imaginären Tageszeiten ändern. Den Ausgangspunkt für das am Computer generierte Modell bildeten Fotografien einer gefundenen Spielzeuggarage, die parallel zur Animation auch als Vorlage für Gemälde genutzt wurden. Der vermeintlich realistischen Erfahrung von Dreidimensionalität und Räumlichkeit steht in Flechsenhars Malerei jedoch die Rückführung zu Flächigkeit und Abstraktion gegenüber.

Immer wieder hat der Berliner Künstler in seiner Arbeit das Wechselverhältnis zwischen Medien wie Fotografie oder Computeranimation und der Malerei untersucht. In seiner jüngsten Serie von Gemälden geht es allerdings um die Möglichkeiten der Malerei selbst. Während Flechsenhar auch diesmal gefundene oder gekaufte Objekte wie einen Projektor, eine Plastik- Robbe, oder indisches Spielzeug als Ausgangsmotive seiner Bilder nutzt, verzichtet er auf mediale Zwischenschritte. Der Prozess der Bildfindung und die Suche nach ganz spezifischen Qualitäten, die ausschließlich der Malerei zueigen sind, werden auf Flechsenhars materialhaften Gemälden unmittelbar nachvollziehbar. Indem der Künstler die gleichen Motive in mehreren Ausführungen auf Papier tuscht, das er anschließend auf die bemalte Leinwand fixiert, reflektiert er die ambivalenten Mechanismen, die der Bildproduktion zu Grunde liegen: Übung, Wiederholung, Spannung, Langeweile, Gestik und Mechanik.

Pressetext

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Sven Flechsenhar - Que Sera
Malerei / Video