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Vom 4. Juli bis zum 6. September 2015 präsentiert der Kunstverein München Rosalind Brodskys Electronic Time Traveling Costumes and Cookery Shows, eine Ausstellung von Suzanne Treister im Schaufenster am Hofgarten.

Rosalind Brodsky (1970-2058) ist Treisters eingebildetes Alterego. Brodsky arbeitet am Institute of Militronics and Advanced Time Interventionality (IMATI) und reist mithilfe ihrer speziellen Electronic Time Traveling Costumes (Elektronische Zeitreisekostüme) durch die Zeit. Brodsky hat in ihrer Küche auch schon ihre Cookery Shows (Kochsendungen) moderiert, wobei sie im jeweils passenden Kostüm kulturspezifische Nahrungsmittel dekonstruiert und sie zu kritischen, trans-temporalen Gerichten vermengt.

Zwei der Kochsendungen werden durchgehend auf einem Monitor im Foyer des Kunstvereins zu sehen sein, wohingegen eine einsame Gestalt, die hinaus in den Hofgarten starrt, alle drei Wochen einen Garderobenwechsel erleben wird. Mit jedem neuen Kostüm kündigt sich eine weitere von Brodskys Missionen an: ihre Großeltern vor dem Holocaust retten, bei der Russischen Revolution mitmachen oder einfach ins London der 1960er Jahre zurück gehen und eine Band gründen. Brodskys Einbildungen mögen mehr oder weniger wahnhaft sein, aber mit ihren fantastischen Reisen beschwört die Vertreterin des Instituts für Militronik und fortgeschrittene Zeitinterventionalität eine ungewissere Welt herauf – eine Welt mit rückwirkender Kausalität, in der die Vergangenheit von der Gegenwart aus verändert werden kann und umgekehrt.