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Im Mittelpunkt der meist großformatigen Bilder von Susanne Kühn (*1969 in Leipzig) steht die Figur, weiblich und jung. Sie bewegt sich wie ein Schauspieler auf der Bühne; sie agiert, bringt Bewegung und Dynamik ins Spiel. Ein starkes Licht beleuchtet sie theatralisch; es wirkt wie ein Spot, wirkt, als würde die Akteurin sich vor einem weiten, dunklen Landschaftshintergrund bewegen.

Bei den Interieurszenen ist es ein komplexer, vielschichtig in die Tiefe gebauter Architekturraum, der Spannung provoziert, aber gleichzeitig auch wieder eine Harmonie herstellt, in dem seine intensiven Farben auf die Farben der Kleidung der Figur antworten und somit beide in Einklang bringt. Das starke Farbenspiel der Komposition erhält durch verschiedenartige Objekte zusätzlich lebhafte Akzente: Vasen, Bücher, Textilien, Alltagsgegenstände, surreal im Raum angeordnet, schweben, liegen oder stehen oft an undefinierbaren Stellen. Auch wilde Tiere tauchen immer wieder auf und unterstreichen die Spannung zwischen Innen und Außen.

Jedes Detail im Bild ist mit größter Sorgfalt gemalt. Die Muster der Decken, die Porzellanbemalung der Vasen, die Illustrationen in offenen Büchern, die Holzmaserung der Fußböden, die Struktur der Federn oder der Felle der Tiere – all diese Einzelheiten sind mit dem jeweils passenden Duktus gemalt und dadurch geradezu haptisch erfahrbar. Im Zusammenklang dieser Fülle von Details und Dichte der Komposition entsteht der Eindruck des Surrealen. Dazu trägt auch bei, dass Interieur und Objekte der Vergangenheit angehören, die Figur jedoch der Gegenwart. Es entwickelt sich eine fließende Beziehung zwischen Zeiten, eine Wechselbeziehung der Zeiten, die im Experimentieren und Spiel aller Bildelemente ihre Zusammenführung findet.

Susanne Kühn hat nach dem Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig mehrere Jahre in den USA gelebt und an der School of Visual Arts und am Hunter College in New York studiert. Es folgte ein Radcliffe Grant am Radcliffe Institute of Advanced Study der Harvard University. Sie wurde von der Galerie Haunch of Venison bis zu deren Schließung im letzten Jahr international vertreten. Seit 2013 hat Beck & Eggeling ihre Vertretung in Deutschland übernommen.

Arbeiten von Susanne Kühn befinden sich in bedeutenden Sammlungen im In-und Ausland, so zum Beispiel im Kemper Museum of Contemporary Art in Kansas City, dem Museum Frieder Burda in Baden-Baden, im Museum für Neue Kunst in Freiburg, im Zabludowicz Art Trust in London, in der Schwartz Art Collection der Harvard University, in der Sammlung Alison and Peter W. Klein, in der UBS Art Collection sowie in der Sammlung der Deutschen Bundesbank.

Susanne Kühn lebt und arbeitet in Freiburg.

SUSANNE KÜHN WELT DER WILDEN TIERE 5. April - 7. Juni 2014 Bilker Straße 4-6 Eröffnung am Samstag, 5. April 2014 von 18-21 Uhr anlässlich der Quadriennale Düsseldorf 2014 Die Künstlerin ist anwesend, zur Ausstellung erscheint ein Katalog. Begleitet wird die Ausstellung von einer Side Show der belgischen Architektin Inessa Hansch in der Bilker Straße 5. Hier wird auch eine gemeinsame Arbeit des Künstlerpaares Kühn + Hansch gezeigt.

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Susanne Kühn. Welt der Wilden Tiere

Künstler:
Susanne Kühn