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ort: Kabinettausstellung

„Der Junge mit der Gießkanne“, eine kleine Neurokoko-Porzellanfigur, ist ein Bild der Unschuld. Sie kommt aus einer anderen, heilen Welt, der auch andere Protagonisten in Stephen Cone Weeks‘ künstlerischem Repertoire zugehören, etwa das Porzellanmädchen mit der Kerze, das trommelnde Schwein, das laubgesägte Schloss auf einem Hügel. Sie alle überträgt Stephen Cone Weeks in Farbzeichnungen auf Glas. Die friedvolle Süße dieser Motive wird dabei allerdings gebrochen, nicht zuletzt durch den Bildträger selbst: In mehreren Schichten bietet das Glas zwar Einblicke, verunklärt diese jedoch zugleich durch Reflexe und die grünliche Tönung.

Der Kanadier kam schon als Teenager mit Glas in Berührung, als Gehilfe in einem Glasmalereibetrieb in Köln. Er studierte Kunst in Windsor (Kanada) und, als Meisterschüler von Rolf Sackenheim, in Düsseldorf, wobei er sich auf Zeichnung und Lithographie konzentrierte. Zum Glas kehrte er 1997 zurück, als er entdeckte, dass sich Spachtelmasse auf Glas gut als Zeichengrund eignet. Das Glasmuseum Hentrich besitzt eines seiner Werke.