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Eröffnung: Mittwoch, den 4. März, ab 19 Uhr

In seiner dritten Einzelausstellung in der Galerie für Landschaftskunst überprüft Stephan Dillemuth die Repräsentierbarkeit der zeitgenössischen Ökonomie in der bildenden Kunst.

“Meine letzte Einzelausstellung "Erfolg" (2007 bei Ch. Nagel, Köln) stellte die Frage, ob man in einem Klima unaufhaltsamer gesellschaftlicher Normierung und Kontrolle von künstlerischem Erfolg überhaupt noch sprechen kann? – was bleibt, wenn die Blase platzt?

Doch jetzt winden sich die Märkte im Schlamm ihrer Versprechungen.

Das marktverfickte Sein

Komm auf den totgesagten Markt und schau! Still starrt der Konsument, dem dumpfen Knall, dem grauen marktverfickten Sein entgegen. Dem Tag, wo das kaputt gegeilte Selbst erstickt im eignen Leib.

Die Maske fällt, die Kunst verhüllt ihr häßlich Haupt. Der Jahrmarkt, dieser eitle Pfau, verblasst. Die Galerien schwinden. Die Messe nur ein ödes Land, auf dem sich Speichellecker winden.

Die alte Zeit, verdampft entlarvt. Das Blutgerüst jedoch, saugt die Milliarden, das Tribunal des Markts noch einmal zu errichten. Doch wehe, wenn wir nun verzagen!

Denn bis zum allerletzten Häufchen Asche muss Kapital sich selbst verbrennen, dass wachsen kann, vom Grund herauf das neue Gras. Selbstorganisierte Kunst, whatever Forschung, der Bilder Raubbau sich entzieht.

Undefiniert, in tiefster Lähmung, wie betäubt, will ´Marktverficktes Sein´ nicht mehr als das. Vermeiden, dass die Kunst ins Kapital sich flüstert und lüstern Reformierung geigt. Die Utopie bleibt eingepackt. Der neue Kommunismus kommt von selbst!

Drum lasst uns die noch ungeklärte Freiheit freudig feiern, lasst leben die Ruinen hoch! Lasst Zweifel an der Kunst des Bildens, baut ab der Bilder schnöden Schein, zergliedert das vom Markt verfickte Sein und baut es neu mit Taten, doch nicht allein, nur ohne Bild und insgeheim.

- Stephan Dillemuth -

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Stephan Dillemuth
"Marktverficktes Sein"