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Stadtansichten: Lagos
Kuratoren: Akinbode Akinbiyi, David Aradeon

mit J.D. Okhai Ojeikere, DOF , (Kelechi Amadi-Obi, Uche James-Iroha, Toyosi Odunsi, Amaize Ojeikere, Emeke Okereke, Toyin Sokefun), Christine Meisner, Lorenz Rollhaeuser

27.08.04 - 17.10.04 ifa-Galerie Berlin
26.11.04 - 09.01.05 ifa-Galerie Stuttgart 27. 28.Das zweite Projekt der Ausstellungsreihe STADTanSICHTen der ifa-Galerien Berlin und Stuttgart ist der nigerianischen Hauptstadt Lagos gewidmet. Die Ausstellung, die von einem umfangreichen Beiprogramm begleitet wird, entstand in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) im Rahmen des Schwerpunktes Fokus Afrika “Africome 2004-2006”.

Die Kuestenstadt Lagos gehoert zu den Staedten mit dem derzeit weltweit hoechsten Bevoelkerungswachstum. Als wichtigstes wirtschaftliches und kulturelles Zentrum des westafrikanischen Staates uebt die Stadt auf die laendliche Bevoelkerung und die Bewohner der angrenzenden Staaten eine nahezu magnetische Anziehungskraft aus. Hatte die Stadt 1970 eine Million Einwohner, leben derzeit um die 13 Millionen Menschen in Lagos und bis zum Jahr 2015 wird mit einem Anwachsen der Bevoelkerungszahl auf ca. 24 Millionen gerechnet. Hinsichtlich dieses rasanten Bevoelkerungswachstums kann von einer planvollen Stadtentwicklung nicht mehr gesprochen werden. In der durch Jahrhunderte lange portugiesische und britische Kolonialherrschaft gepraegten Stadt fehlen die Grundstrukturen fuer eine finanziell potente und politisch handlungsfaehige, uebergeordnete Planungsstruktur. Die Ausstellung, die gemeinsam mit dem nigerianischen Staedteplaner und Architekten David Aradeon, dem Fotografen und Kurator Akinbode Akinbiyi, der Kuratorin Simone Scholten und den ifa-Galerien Berlin und Stuttgart entwickelte wurde, zeigt Lagos aus unterschiedlichen Perspektiven: Auf verschiedenen thematisch angelegten Routen durchwandert der Betrachter die Stadt und naehert sich dem komplexen urbanen Gefuege; besondere Beachtung erfahren dabei die Schnittstellen zwischen kolonialem und postkolonialem Staedtebau sowie zwischen geplanter und spontan wachsender Stadt. Maerkte als bedeutsame Warenumschlagsplaetze und wirtschaftliche Zellen des Stadtgefueges, Transportwege als urbane Erschließungssysteme, die Versammlungsorte der verschiedenen religioesen Gemeinschaften sowie die bestaendige Besetzung und Erschließung oeffentlicher Plaetze und Freiflaechen durch die Stadtbewohner bilden die Hauptpfade auf dem virtuellen Weg durch die Stadt.

Nicht zuletzt wegen der scheinbaren Unbewaeltigbarkeit beschaeftigt und fasziniert die afrikanische Metropole Stadtplaner, Architekten und Kuenstler. In der Ausstellung werden Entwuerfe und staedtebauliche Bestandsaufnahmen nigerianischer Architekten und Stadtplaner zu sehen sein sowie Zeichnungen, Fotografien und Videoarbeiten von nigerianischen und deutschen KuenstlerInnnen, die sich mit dem urbanen Leben auseinander setzen. Fotografien von J.D. ´Okhai Ojeikere aus den 60er und 70er Jahren sind wichtige Zeugnisse der Stadtentwicklung von Lagos in kolonialer und frueher postkolonialer Zeit. Die sechs Fotografen und Fotografinnen der Kuenstlergruppe DOF ( Kelechi Amadi-Obi, Uche James- Iroha, Toyosi Odunsi, Amaize Ojeikere, Emeke Okereke und Toyin Sokefun) zeigen in ihren Arbeiten das heutige Bild der Stadt und geben Einblicke in das Alltagsleben der Bewohner. Christine Meisner verarbeitet ihre Eindrücke in Zeichnungen und Kommentaren, die sie in einer Installation in Kombination mit einem Video praesentiert. Eine Klangcollage von Lorenz Rollhaeuser ergaenzt den Eindruck, den die Ausstellung “STADTanSICHTen: Lagos” dem Besucher von dem pulsierenden Leben in der wuchernden Metropole Afrikas vermittelt. Pressetext