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‚Exceptional Discoveries’ im Engadin

Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr macht das St. Moritz Art Masters im August 2009 die berühmte Alpindestination sowie das umliegende Engadin erneut zum Mekka der Kunst- und Kulturszene. Ein umfangreiches Angebot zeitgenössischer Kunst bietet Liebhabern aus der ganzen Welt ‚exceptional discoveries’ im Engadin. Die hochkarätige musikalische Umrahmung von Klassik bis Jazz macht St. Moritz auch in diesem Spätsommer wieder zur exklusiven Kultur-Bühne inmitten des unvergleichlichen Alpenpanoramas. Das St. Moritz Art Masters avanciert zur festen Institution für Connaisseure der Kunst.

Exceptional Discoveries. Das Programm des St. Moritz Art Masters lädt den Besucher zu wahrhaft aussergewöhnlichen Entdeckungen ein: Dem Betrachter bietet sich eine einmalige Symbiose aus Galerie- und Kunstpräsentationen einerseits, sowie eigens für diesen Anlass nach St. Moritz geholten Highlights der internationalen Kunstszene andererseits.

Der Walk of Art etwa – ein öffentlicher Kunstparcours, der durch Museen, Galerien und ausgefallene Ausstellungsorte führt, verwandelt St. Moritz und das umliegende Engadin in eine einzigartige Ausstellungsfläche für Kunst. Ziel ist es, dem Besucher die Vielfalt zeitgenössischer Kunst und derer Künstler zu vermitteln, gleichzeitig aber auch die kulturelle Vielfalt von St. Moritz und des Engadin hervorzuheben. Bilder, Skulpturen und Fotografien sowie Video- und Audio-Installationen sorgen an traditionellen und unerwarteten Schauplätzen für Aufmerksamkeit, die ehrwürdigen 5-Sterne Hotels des Orts, das Badrutt’s Palace, das Kempinski Grand Hotel, das Kulm Hotel und das Suvretta House, avancieren zum Tummelplatz der internationalen Kunstszene.

Kirchen, die Turnhalle am Schulhausplatz oder die Paradiso Berghütte sind nur einige der Orte, an denen die grossformatigen Gemälde von Julian Schnabel, Video-Installationen von Mike Kelley oder Bilder von Gerhard Richter und dem Fotografen Manfred Leve zu sehen sein werden. Das Scala Kino zeigt ausserdem einige cineastische Werke Julian Schnabels, in der Lobby des Hotel Kempinski trifft man auf Skulpturen des belgischen Multitalents und Multitalents Arne Quinze. In zahlreichen Podiumsdiskussionen – unter anderem einem mehrtägigen Symposium unter der Leitung von Bazon Brock – sowie einem Collectors Panel zum Werk von Mike Kelley öffnet sich dem Besucher ein tiefer Einblick in die Kunstwelt der Gegenwart.

Hochkarätige Privatsammlungen sorgen mit speziell für das St. Moritz Art Masters konzipierten Ausstellungen für zusätzliche Highlights: Die Bank Julius Bär zeigt unter dem Titel Lightbox eine Auswahl von hinterleuchteten Werken schweizerischer Künstler in der Palace Galerie vis à vis des

Badrutts Palace. In den Geschäftsräumlichkeiten der Bank an der Via Serlas 23 schafft sie mit Bildern der Schweizer Künstlerin Miriam Cahn einen Ort der Begegnungen. Alle Werke stammen aus der eigenen Art Collection. Die Daimler Kunstsammlung präsentiert in den Galerieräumen des Kempinski Grand Hotel eine grossformatige Video Installation von Sylvie Fleury. Breites kulturelles Rahmenprogramm. Das St. Moritz Art Masters – kurz SAM genannt – findet dieses Jahr vom 21. bis 30. August statt und bietet neben einer umfassenden Auswahl zeitgenössischer Kunst ein breites kulturelles Rahmenprogramm. Für musikalische Highlights sorgen unter anderem das Kammerorchester Wien-Berlin sowie auch in diesem Jahr wieder das Mariinsky Brass Ensemble aus St. Petersburg unter der Leitung von Maestro Valery Gergiev.

Im Rahmen der exklusiven Abendveranstaltungen finden auch die Verleihungen der SAM Awards 2009 statt. Ausgezeichnet werden herausragende künstlerische Leistungen in den Kategorien Lebenswerk (SAM Lifetime Award), Schweizer Künstler (SAM Swiss Art Award), Nachwuchskünstler (SAM open your mind Award) und Fotografie (SAM Photography Award). Ausblick. Das SAM Art Advisory Board, besetzt mit hochkarätigen Persönlichkeiten der internationalen Kunstszene, unter anderen Samuel Keller von der Fondation Beyeler, dem renommierten Kunstsammler Roland Berger und dem Kunstkritiker Bazon Brock, steht für die nachhaltige Qualität von St. Moritz Art Masters. Mit Sponsoren wie der Bank Julius Bär, Daimler AG, Cartier und Vacheron Constantin konnten zudem hochkarätige Partner mit grossem Renommee in der Kunst- und Kulturszene gewonnen werden. Das St. Moritz Art Masters dürfte somit in den kommenden Jahren zu dem Ereignis der Sommersaison in der Agenda der Kunstliebhaber avancieren.

Gründer: Monty Shadow, Mailand

Kurator: Reiner Opoku, Zürich/Köln

SAM Art Advisory Board: Roland Berger, München Bazon Brock, Wuppertal Samuel Keller, Basel Mathias Rastorfer, Zürich Carla Sozzani, Mailand

The Art of Artists

Projektarbeiten von sechs Künstlern: Eigens für das St. Moritz Art Masters kreierte Installationen werden in und um St. Moritz gezeigt:

Julian Schnabel Kirche, Fussgängerzone Bruno Bischofsberger, Zürich Seit den ersten Ausstellungen in New York zu Beginn der 1980er Jahre wurden die Werke von Julian Schnabel (geb. 1951 in Brooklyn) begeistert als neues Erweckungswunder der gerade für tot erklärten Malerei gefeiert. Grossformatige “Tellerbilder” aus zersprungenem Porzellan und mit ausdrucksstarken Ölfarbspuren übermalt fanden von nun an Eingang in alle wichtigen internationalen Sammlungen. Mit seinem ersten Film über seinen Freund, den verstorbenen Malerkollegen Jean-Michel Basquiat (1996) und seinem zweiten mehrfach ausgezeichneten Film “Before Night Falls” (2000) hat sich Schnabel inzwischen auch als Regisseur und Drehbuchautor einen Namen gemacht.

Mike Kelley “Kandors” Galerie Jablonka, Berlin, Turnhalle am Schulhausplatz Im Mythos von Superman ist die Kunst-Stadt „Kandor“ der einzige erhaltene Rest des explodierten Planeten, und diese Stadt befindet sich in verkleinerter Form unter einer Glasglocke in Supermans Besitz. Seine zahlreichen Darstellungen in den verschiedenen Comics variieren über die Jahre ganz erheblich. Für diese Ausstellung hat der amerikanische Künstler Mike Kelley (geb. 1954 in Detroit), der heute zu den wichtigsten Künstlern weltweit gehört, zehn einzigartige Versionen von Kandor, der Stadt unter der Glasglocke, geschaffen.

Gerhard Richter „Das Universum eines Gerhard Richter“ Galerie Ficher Rohr, Basel, Paracelsus Gebäude Zweifellos gehört er zu den wichtigsten und vielseitigsten Künstlern weltweit: der in Köln lebende Gerhard Richter (geb. 1932 in Dresden). „Indem Richter die Realität versteckt, verschwinden lässt, zeigt er deutlich, dass er sie nicht anerkennt. Die nazistische und kommunistische Realität interessiert ihn nicht. Er zeigt diese Realität in Grau, Schwarz und Weiss. Er modifiziert und eliminiert sie mit lockeren, freien Pinselstrichen, lebendigen, glänzenden Farben. Dem Betrachter steht es zu, sie durch die Vorhänge, Türen, Gitter zu sehen. - Subtil!“ (Carlos von Schmidt) In der Ausstellung „Das Universum eines Gerhard Richter“, die in Zusammenarbeit mit der Galerie Ficher Rohr, Basel, konzipiert wurde, soll ein umfassendes Porträt dieser vielfältigen Künstlerpersönlichkeit präsentiert werden. Einen Teil seiner facettenreichen Arbeit neben den spontanen Momentaufnahmen des Künstlers Manfred Leve zu sehen, der seit Jahrzehnten Gerhard Richter und andere Künstler wie Beuys, Polke, Paik, Cage fotografiert, ist ein seltenes Privileg.

Miriam Cahn „Erträumt“ Das Denken und Arbeiten von Miriam Cahn (geb. 1949 in Basel) artikuliert sich allein schon anhand der Titel ihrer Bildzyklen. „Sie sind nicht metaphorisch und benennen genau die Sache und das Anliegen: Das klassische Lieben. Abschied von dem griechischen Mann. Das wilde Lieben. Frauen, Frauenräume. Etat de guerre. (…)“ – so Ludmilla Vachtova über die Künstlerin. Miriam Cahns schwarz-weiße Werke auf Papier und Gemälde in Öl sind Protokolle von Performances, Aktionen und Aufzeichnungen zeitbegrenzter Prozesse. Getrennt in männliche und weibliche Zeichen erlaubt sie diesen nur selten direkte Zusammenstösse. Achtung, scharfe Kante! Mit kleinsten Zeichnungen „wütet“ sie so bisweilen gegen große Räume, starke Gesten und mächtige Formate an. Miriam Cahn wird dazu neue farbige Gemälde schaffen. Bereits bestehende Zeichnungen und Gemälde werden die Installation ergänzen.

Alexander Calder „The Tall One“, Badrutt?s Palace Alexander Calders (geboren 1898 in Lawton, Pennsylvania, gestorben 1976 in New York) monumentale Skulptur “The Tall One” von 1968 ist das ikonische Werk eines der wichtigsten und einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Die Skulptur ist ein “stabile” (abgeleitet aus den englischen Begriffen static und mobile), ein von Jean Arp 1931 geprägter Begriff als Reaktion auf Calders Fähigkeit, seinen statischen Werken die selbe Energie zu verleihen wie seinen mobilen Werken. Seit Mitte der 1950er Jahre hatte sich Calder von jenen kleinen und kniffligen Arbeiten abgewandt, die ihn zu einer bekannten Figur der Kunstszene gemacht hatten, und widmete sich für die folgenden zwei Jahrzehnte fast ausschliesslich monumentalen Skulpturen. Calders Erfindung dieser grossen “stabiles” erlaubte es dem Künstler, seine Ideen von Form, Abstraktion und Raum den begrenzten Dimensionen der Museen und Galerien zu entheben und in der offenen, öffentlichen Sphäre zu experimentieren. 1969, ein Jahr nach der Entstehung dieses Werks, wurde ein weiteres monumentales “stabile” die erste öffentliche Skulptur, die mit öffentlichen Geldern erstanden wurde.

Arne Quinze „Stilthouses“, Kempinski Lobby Stilthouses und Bidonvilles sind archetypische Häuser als Parodie des zeitgenössischen Lebensstils. Städte entwickeln sich in einem nie endenden Geschwindigkeitsfluss. Ohne zu denken wird ein Haus neben dem anderen errichtet. Diesen Häusern mangelt es an einer Vision von Nachhaltigkeit und Funktionalität. Gebäude, Strassen, Parks… alles in allem sind die urbanen Siedlungen nicht durchdacht. Bidonvilles und Stilthouses verlangsamen oder beschleunigen diesen Prozess und provozieren dadurch absichtlich Kommunikation in einer Gesellschaft menschlicher Interaktion. Sie symbolisieren Überschneidungen von Beijing, New York oder São Paolo. Die einzigen Unterschiede zwischen den Bewohnern dieser bevölkerten Metropolen sind ein kultureller und einer betreffend des monatlichen Gehaltsschecks. Für Arne Quinze (geboren 1971 in Belgien) sind alle Individuen gleich und unterscheiden sich kaum voneinander in ihrer Falle zwischen den Wänden, ganz gleich über wie viel finanzielles Kapital sie verfügen oder welchen Turm sie bewohnen.

The Art of Awards Die Gewinner der SAM Awards 2009 werden von einer Fachjury aus anerkannten Experten gewählt.

Die SAM Awards Jury: Bazon Brock, Kunstkritiker Roland Berger, Sammler Sam Keller, Direktor der Fondation Beyeler Mathias Rastorfer, geschäftsführender Partner Galerie Gmurzynska Carla Sozzani, Direktorin Carla Sozzani Galerie

The Art of Galleries Ausgewählte Galerien zeigen je ein individuelles Programm während des St. Moritz Art Masters 2009. Ihr Programm wird in Kürze bekannt gegeben.

Teilnehmende Galerien Galerie Cahn, St. Moritz, Basel Galerie Gmurzynska, St. Moritz, Zürich, Zug Galerie Salis & Vertes, St. Moritz, Zürich, Salzburg Galerie Monica de Cardenas, Zuoz, Mailand Galerie Peter Vann, S-chanf Galerie Tschudi, Zuoz, Glarus

The Art of Discoveries Kunst vor und im Ort – zu Fuss oder per Shuttle zu entdecken: Künstler: Nobuyoshi Araki, Julian Schnabel, Marcel Osztrowski, Florio Puenter, Christina Oiticica, Gerry Hofstetter, Not Vital

Bazon Brock Symposium

Der renommierte Kunstkritiker Bazon Brock wird ein mehrtägiges Symposium unter dem Tite “Guide to outperforming oneself” abhalten. An vier Nachmittagen werden folgende Themen diskutiert:

“Arte et amore vincono il tempo” Arte et amore vincono il tempo heisst die Inschrift im Grabmal von Segantini (Engadiner Maler 18- 19. Jh.) in Maloja. Wortwörtlich übersetzt hiesse der Satz „Durch Kunst und Liebe besiegen wird die Zeit“, gemeint ist aber, dass wir der zerstörerischen Furie des Verschwindens und Vergessens nur entgehen können, wenn wir uns leidenschaftlich für andere Menschen einsetzen („soziale Passion“) und dieser Einsatz unsere Kraft zur Werktätigkeit steigert. Was sagt uns die Werktätigkeit der Künstler über den Zusammenhang von „labour and love“, damit es über unser Leben nicht heisst „love?s labour lost“ –oder auch vergebliche Liebesmüh?.

“Ascetics of Luxury” Die Künste und Wissenschaften lehren uns: „less is more“. Es gilt also, durch Askese die eigenen Kräfte, den Enthusiasmus und die Frustrationstoleranz zu steigern. Das führt zu einer Paradoxie: Zur Askese des Luxus. Oder ist erst Luxus die erfolgreichste Form der Askese? Wie lässt sich diese Paradoxie im Alltagsleben auflösen? Bazon Brock ist Vorstand des Münchener „Konvents der goldenen Essstäbchen“, dessen Mitglieder bereits erfolgreiche Asketen des Luxus sind.

“Peak Experience” Die Moderne beginnt mit Petrarcas Aufstieg auf den Mont Ventoux im Jahre 1336. Petrarca begründet damit die „Peak Experience“, die noch heute psychotherapeutisch eingesetzt wird. Somatisch oder körperlich heisst das, Konfrontation mit den Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit, geistig bedeutet das Gipfelerlebnis eine Herausforderung zur Supervision. Das ist die Fähigkeit, alle Gegebenheit der Welt in einem Zusammenhang sehen zu können. Welche Anleitungen zur Supervision bieten heute Konzeptkünstler, Weltbildmaler oder Literaten?

“Festival of civilisation heroes” Museen können nur betrieben werden, Theater nur veranstaltet werden durch die Arbeit von Feuerwehr, Polizei, Sanitätern, Müllmännern und Hausmeistern. Sie sorgen dafür, dass nichts passiert. Es ist an der Zeit, diese Heroen unserer Zivilisation zu würdigen, weil sie die Arbeit der Künstler und Wissenschaftler erst möglich machen. Wie feiert man die Nicht-Ereignisse, wie würdigt man das, was nicht passiert, weil es durch Umsicht und Vorsorge verhindert oder unterlassen wird?

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ST. MORITZ ART MASTERS 2009
'Exceptional Discoveries' in the Engadin
Gründer: Monty Shadow
Kurator: Reiner Opoku
Advisory Board: Roland Berger, Bazon Brock, Samuel Keller, Mathias Rastorfer, Carla Sozzani

Künstler: Julian Schnabel, Mike Kelley, Gerhard Richter, Miriam Cahn, Alexander Calder, Arne Quinze,
Nobuyoshi Araki, Marcel Osztrowski, Florio Puenter, Christina Oiticica, Gerry Hofstetter, Not Vital