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Der Blick in den Spiegel – das ist ein Ausblick, ein Blick in eine andere Welt, eine Selbstkonfrontation. Der Blick auf ein Gemälde ist nichts anderes. Während der Betrachter schaut, denkt er sich in das gemalte Bild hinein, das zum Spiegel seiner Gedanken und Wünsche wird. Oder, um Werner Haftmann zu zitieren: „Heute dient die Malerei der Begegnung des einzelnen Menschen mit dem, was er selbst ist in seiner Gegenwart“. Teil dieser Gegenwart ist eine automatisierte, virtuelle Welt, die die jungen Maler nutzen und doch den langsamen Akt der Malerei betreiben. In einer Zeit, in der Bilder sehr schnell hergestellt und vervielfältigt werden können, konzentrieren sie sich vor der Leinwand, betreiben Selbstreflexion und Diskussion und scheinen einer speziellen, altmodisch anmutenden Spezies anzugehören, die nach Ölfarbe riecht.

Für die Ausstellung Spiegelbild haben die sechs KünstlerInnen Sabrina Fritsch, Fabian Ginsberg, Christoph Knecht, Paul Maciejowski, Martin Schepers und Niels Sievers figurative, gegenständliche und abstrakte Bilder gemalt. Dabei betreiben sie keine Rückkehr zu den traditionellen Genres der Malerei, sondern zeigen Bilder des gegenwärtigen Menschen und seiner Umgebung, nicht indem sie ihn abmalen, sondern indem sie ihn malend kommentieren, analysieren und auf eine in der digitalen Bilderwelt geradezu als körperlich empfundene Weise realisieren. Die Ausstellung folgt der alten Frage, ob der Körper der Spiegel der Seele sei, und ob Malerei und Farbe dabei der Spiegel sind, in dem sich Maler und Betrachter finden können. Die Ausstellung wird unterstützt von der Eurohypo.

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SPIEGELBILD

Künstler: Sabrina Fritsch, Fabian Ginsberg, Christoph Knecht, Paul Maciejowski, Martin Schepers, Niels Sievers