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Ein Rückblick auf sonambiente 1996:

„sonambiente“ fand bereits schon einmal statt: Im Rahmen der 300-Jahrfeier der Akademie der Künste war das Festival 1996 unter der künstlerischen Leitung von Christian Kneisel, Matthias Osterwold und Georg Weckwerth die bis dato umfangreichste Bestandsaufnahme aktueller internationaler Klangkunst.

Im vierwöchigen Festivalzeitraum vom 9. August bis 8. September erlebten rund 50.000 Besucher an mehr als zwanzig Schauplätzen in „Berlins Neuer Mitte“ klangkünstlerische Projekte aus dem Schnittfeld von Musik, Bildender Kunst, Theater, Tanz, Film, Video und Neuen Medien von mehr als 100 beteiligten KünstlerInnen. sonambiente bespielte dabei erstmals Orte im öffentlichen Stadtraum Berlins, welche bis dahin der Öffentlichkeit nicht zugänglich waren: So zum Beispiel das ehemalige „Staatsratsgebäude“ und das in der Oranienburgerstraße gelegene „Postfuhramt“; das „Weinhaus Huth “ inmitten der damals größten Baustelle Europas, dem Potsdamer Platz und die „Sophiensaele“; und nicht zuletzt die berühmten Künstlerateliers im historischen Akademie-Gebäude am Pariser Platz.

Der konzeptionelle Leitgedanke des Festivals unter der damaligen Leitung von Christian Kneisel, Matthias Osterwold und Georg Weckwerth war zum einen Klangkunst in ihrer ganzen Formenvielfalt an Originalschauplätzen zu präsentieren und ihr neue Publikumsschichten zu erschließen. Zum anderen sollte im kunsttheoretischen Diskurs der noch nicht sehr geläufige Begriff „Klangkunst“ – ähnlich seinem englischen Synonym „Sound art“ – als Gattungsname für die verschiedenen Spielarten von Kunst mit Klängen erörtert und nachhaltig verankert werden. Die Herausgabe des Festival-Katalogbuchs unter dem Titel „Klangkunst“ durch die renommierte Musikwissenschaftlerin und Klangkunst-Expertin Helga de la Motte-Haber im Prestel-Verlag München/New York unterstrich dieses Ansinnen. Die entstandene Publikation galt mit seinen zahlreichen Originalbeiträgen namhafter Autoren in Kombination mit der Dokumentation des Festivals und seiner KünstlerInnen schon bald nach ihrem Erscheinen als Standardwerk – als ein Kompendium der Klangkunst – und ist längst vergriffen.

Bewußt Leitideen der epochalen Ausstellung „Für Augen und Ohren“ von René Block und Nele Hertling 1980 an der AKADEMIE DER KÜNSTE in Kooperation mit der BERLINER FESTSPIELE GmbH aufgreifend, war sonambiente – festival für hören und sehen 1996 in Berlin bei aller organisatorischer und finanzieller Anstrengung ein großer Erfolg. Klangkunst als Begriff ist heute zum häufig verwendeten Gattungsnamen avanciert und stellt als Feld interdisziplinärer und intermediärer Arbeitsweisen von Künstlern ein weit verbreitetes und längst integriertes Phänomen im internationalen Kunstbetrieb dar.

Berlin, und damit verbunden die Bundesrepublik Deutschland, konnte schon vor 1996 als ein wichtiges Zentrum der Klangkunst gelten. Einer Vielzahl von nationalen und internationalen KlangkünstlerInnen – viele sind in den letzten Jahren neu in die Stadt zugezogen – ist Berlin Basis, Inspiration und Reibungsfläche zugleich. Zahlreiche Veranstalter bieten Ausstellungs- und Aufführungsmöglichkeiten für klangkünstlerische Werke. Und eine lebendige Szene erschließt sich natürlich immer auch ein Publikum: In Berlin steht es der Klangkunst besonders aufgeschlossen und kenntnisreich gegenüber.

Mit der vom 1.6. bis 16.7.2006 ausgetragenen neuen Fassung von sonambiente – festival für hören und sehen unter dem Motto „klang kunst sound art in berlin 2006“ wurde der gewachsenen Bedeutung der zeitgenössischen Klangkunst im Kontext der blühenden Kulturlandschaft Berlins erneut Ausdruck verliehen.

Siehe Webseite sonambiente – festival für hören und sehen 1996 unter www.adk.de/sonambiente www.sonambiente.net

Künstlerliste Laurie Anderson, Sam Auinger/Bruce Odland, Zoro Babel, Llorenc Barber, Andres Bosshard, Henning Christiansen, Nicolas Collins, Paul DeMarinis, Louis-Philippe Demers/Bill Vorn, Gunter Demnig, Ulrich Eller, Brian Eno, Terry Fox, Achim Freyer/Alvin Curran, Paul Fuchs, Hans Gierschik, Lutz Glandien/Malte Lüders, Gün, Josefine Günschel, Matt Heckert, Felix Hess, Gary Hill, Stephan von Huene, Robert Jacobsen, Arsenije Jovanovic, Rolf Julius, Mauricio Kagel, Lydia Kavina, Laura Kikauka, Christina Kubisch, Hans Peter Kuhn, Ron Kuivila, Bernhard Leitner, Götz Lemberg, Beate Lotz/Dirk Schwibbert, Alvin Lucier, Christian Marclay, Benoit Maubrey, Robin Minard, Fatima Miranda, Gordon Monahan, David Moss, Max Neuhaus, Ed Osborn, Roberto Paci Dalò/Isabella Bordoni, Nam June Paik, Charlemagne Palestine, Paul Panhuysen, Yufen Qin, Martin Riches, Wolfgang Rihm/Klaus vom Bruch/Ensemble 13, Don Ritter, Jon Rose, Gerhard Rühm, Nicola Sani/Mario Sasso, Sarkis, Leo Schatzl, Dieter Schnebel, Andrea Sodomka/Martin Breindl, Laetitia Sonami, Kyra Stratmann, Akio Suzuki, Ana Torfs, Mark Trayle, Trimpin, Peter Vogel, Vortex, Gordon W, Junko Wada, Red White, Young Farmers Claim Future.

Weitere Projekte sonambiente-Filmreihe „Klangstakkato und Bilderflut“ zusammengestellt von Bady Minck & Alexander Dumreicher-Ivanceanu. „A View of Ears – Ein Tonfilm“, ein Filmprojekt von Sabine Groschup (work in progress). „Sound and environment – The Kyoto International Contemporary Music Forum in Europe“: mit Yutaka Fujishima, Josè Maceda, Masahiro Miwa, Shin Nakagawa, Akio Suzuki. staalplaat präsentiert von Galerie O zwei und Freunde Guter Musik Berlin e.V. „Baitz mit Klang“: mit Johann Goedhart, Udo Idelberger, Krzysztof Knittel, Rolf Langebartels, Benoit Maubrey, Gordon Monahan, Marek Choloniewski, Roman Signer, Tom Johnson. Projekt „brand“: mit Ivan Faktor, Kees de Groot, Bewegung Nurr (Hofstetter/Steuer/Wild), Sluik / Kurpershoek. Andreas Oldörp präsentiert von Wolf Kahlen in der Ruine der Künste.

www.adk.de/sonambiente www.sonambiente.net

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sonambiente–festival für hören und sehen
Internationale Klangkunst im Rahmen der 300-Jahrfeier der AKADEMIE DER KÜNSTE, Berlin, 1996
Festivalleitung/Künstlerische Leitung: Christian Kneisel, Matthias Osterwold, Georg Weckwerth
Festivalzentrum: Akademie der Künste, Berlin

mit Laurie Anderson, Sam Auinger / Bruce Odland, Zoro Babel, Llorenc Barber, Andres Bosshard, Henning Christiansen, Nicolas Collins, Paul DeMarinis, Louis-Philippe Demers / Bill Vorn, Gunter Demnig, Ulrich Eller, Brian Eno, Terry Fox, Achim Freyer / Alvin Curran, Paul Fuchs, Hans Gierschik, Lutz Glandien / Malte Lüders, Gün, Josefine Günschel, Matt Heckert, Felix Hess, Gary Hill, Stephan von Huene, Robert Jacobsen, Arsenije Jovanovic, Rolf Julius, Mauricio Kagel, Lydia Kavina, Laura Kikauka, Christina Kubisch, Hans Peter Kuhn, Ron Kuivila, Bernhard Leitner, Götz Lemberg, Beate Lotz / Dirk Schwibbert, Alvin Lucier, Christian Marclay, Benoit Maubrey, Robin Minard, Fatima Miranda, Gordon Monahan, David Moss, Max Neuhaus, Ed Osborn, Roberto Paci Dalo / Isabella Bordoni, Nam June Paik, Charlemagne Palestine, Paul Panhuysen, Qin Yufen, Martin Riches, Wolfgang Rihm / Klaus vom Bruch / Ensemble 13 , Don Ritter, Jon Rose, Gerhard Rühm, Nicola Sani / Mario Sasso, Sarkis , Leo Schatzl, Dieter Schnebel, Andrea Sodomka / Martin Breindl, Laetitia Sonami, Kyra Stratmann, Akio Suzuki, Ana Torfs, Mark Trayle, Trimpin, Peter Vogel, Vortex , Gordon W, Junko Wada, Red White, Young Farmers Claim Future

Weitere Projekte mit Yutaka Fujishima, Jose Maceda, Masahiro Miwa, Shin Nakagawa, Akio Suzuki, Johann Goedhart, Udo Idelberger, Krzysztof Knittel, Rolf Langebartels, Benoit Maubrey, Gordon Monahan, Marek Choloniewski, Roman Signer, Tom Johnson, Ivan Faktor, Kees de Groot, Bewegung Nurr, Sluik / Kurpershoek, Andreas Oldörp ( Wolf Kahlen Museum / Ruine der Künste)

Veranstaltungsorte: Akademie der Künste, Berlin; Postfuhramt Berlin; Sophiensäle; AdK Hanseatenweg; Berliner Ensemble; daadgalerie; Hebbel Theater; Kupferstichkabinett; Prater; Ruine der Künste; Staatsbibliothek; Theater am Halleschen Ufer; Volksbühne ...