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Nach der extrem zurückhaltende Ausstellung korrespondenz@maria-eichhorn.de antwortet der Kasseler Kunstverein mit einem Kontrapunkt. Die nächste Ausstellung steht unter dem Titel solo mortale. Es geht darin um Menschen, die sehr verschieden versuchen, sich ein Leben zu entwerfen. Sie treten solo auf, wollen im Mittelpunkt stehen, sich exemplarisch sehen, um sich – vielleicht – sogar zu behaupten. Das Scheitern ist ihnen ein kalkuliertes Risiko, ein Risiko mortale, das allerdings zu klein erscheint gegenüber der Lust des Auftritts und des möglichen Erfolgs. Basteln am Traum vom Ich oder Rudern im Sumpf der ungeheuren Möglichkeiten – oder zurücktreten in die Unsichtbarkeit, beide Richtungen des Selbstversuchs kann man mörderisch nennen, weil jeder damit sein Leben aufs Spiel setzt – oder besser: ins Spiel wirft. Das Feld solcher Auftrittsmöglich-keiten ist weit gespannt, und aktuelle Worterfindungen wie Ich-AG und Scheinselbständigkeit bis hin zum Selbstmordanschlag, der wohl makabersten Form eines solo mortale, versuchen das Phänomen auf den Punkt zu bringen.

Jonathan Messe

Die Ausstellung solo mortale will keine Auswahl von ausgesuchten Werken zum Thema zeigen, sondern versucht einzelnen Künstlerinnen und Künstlern, die sich mit diesem Thema befassen/ befasst haben, die Möglichkeit zu geben, Position zu beziehen. So soll eine ambivalente Diskussion entstehen, die nicht erschöpfend sein kann aber doch einige wesentliche Markierungen setzt. Pressetext

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solo mortale
Kuratoren: Bernhard Balkenhol, Werner Demme, Sven Ahrens

mit Pablo Alonso, Anna und Bernhard Blume, Com & Com, Jonathan Meese, Ulrike Möschel, Elke Krystufek, Anja Schrey, Johannes Spehr, Anett Stuth