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Die Ausstellung widmet sich mit 21 Künstlern und Künstlerinnen dem Thema Skulptur, Plastik und Relief im 20. Jahrhundert, beginnend mit Werken der 40er Jahre bis ins Jahr 2004.

Unter dem übergeordneten Thema Figur und Abstraktion, beides wirkt im 20. Jahrhundert nebeneinander und befruchtet sich gegenseitig, geben die Werkgruppen Einblick in die facettenreichen Möglichkeiten in sechs Jahrzehnten.

1. Figur und Menschenbild: Die Spannweite im Umgang mit „Figur“ zeigt sich hier am eindringlichsten in den Polen Schlemmer und Brodwolf. Gültigkeit hat sowohl die geistige Konzeption des ersteren („Ich will die romantischste Idee in der abgeklärtesten Form darstellen.“), als auch die „Tubenfiguren“ des letzteren, an denen menschliche Existenz in ihrer Verletzbarkeit aufscheint. Oskar Schlemmer, Gerhard Marcks, Anton Hiller, Wilhelm Loth, Otto Baum, Hans Steinbrenner, Jürgen Brodwolf, Horst Antes

2. Struktur und Wachstum: Im 20. Jahrhundert werden skulpturale Formen jenseits der menschlichen Proportionen entwickelt und existenzielle Kategorien in Formen und Strukturen sichtbar gemacht. Dabei können, wie bei Emil Cimiotti, organische Wachstums- prozesse als Inspirationsquelle dienen, es kann aber auch wie bei Bernhard Heiliger in vom Naturvorbild unabhängiger Sprache die „Geburt einer Form“ thematisiert sein. In beiden Fällen entsteht das autonome Werk. Emil Cimiotti, Eva Zippel, Otto H. Hajek, Bernhard Heiliger

3. Form und Kategorien: Hier werden, ähnlich der Denkprozesse eines Naturwissenschaftlers, ohne jeglichen erzählerischen Verweischarakter, Formen aus der Reflexion entwickelt. Die Ergebnisse reichen von Kugelformen mit Oktaeder im Dialog innen – außen eines Hans-Dieter Bohnet bis hin zu Gebilden, für deren Beschreibung es keine Dingworte mehr gibt, da sie räumliche Kategorien ausloten, wie bei Thomas Lenk oder Paul Reich. Hans-Dieter Bohnet, Herbert Baumann, Erich Hauser, Thomas Lenk, Paul Reich

4. Bewegung und Dynamik: Im Gegensatz zu Wachstumsprozessen spielt hier die aktive Bewegung die entscheidende Rolle. Die Spannweite reicht von Licht/Schatten-Bewegung wie es Günther Uecker durch sein Nagelobjekt realisiert bis hin zu menschlichen Bewegungsspuren, wie sie Gerlinde Beck in ihrer „Hommage à Josephine Baker“ in neue Gestalt bringt. Günther Uecker, Gerlinde Beck, Christoph Freimann, Werner Pokorny

Pressetext

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Skulptur im Schloss
Schloss Dätzingen, Grafenau

mit Werken von Oskar Schlemmer, Gerhard Marcks, Anton Hiller, Wilhelm Loth, Otto Baum, Hans Steinbrenner, Jürgen Brodwolf, Horst Antes, Emil Cimiotti, Eva Zippel, Otto Herbert Hajek, Bernhard Heiliger, Hans-Dieter Bohnet, Herbert Baumann, Erich Hauser, Thomas Lenk, Paul Reich, Günther Uecker, Gerlinde Beck, Christoph Freimann, Werner Pokorny