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Der schlichte Titel der Schau ist programmatisch: Die lange Zeit gebräuchliche Differenzierung zwischen den Begriffen Skulptur und Plastik gilt als antiquiert. Im Hinblick auf das Material Ton im Verhältnis zu anderen Materialien der Bildhauerei (bis hin zu Readymades) war außerdem eine diskriminierende Kluft zu überwinden. Heike Kleinlein und Norbert Kleinlein wurden beide 1945 geboren und leben und arbeiten in Schweinfurt. Die Ausstellung eines Künstlerpaares stellt verschärft die Frage, ob da zwei auf Augenhöhe arbeiten oder einer den anderen nur mitzieht? Norbert Kleinleins Arbeiten bewegen sich im Spannungsfeld zwischen der Einzelarbeit und der mehrteiligen Installation (er hat auch gemalt und tut es noch), er macht die Gegensätzlichkeiten von Transparenz und Intransparenz, von hartem Eisen und geschmeidigem Vulkolan (einem halbdurchsichtigen, latexähnlichen Industrieverpackungsmaterial) produktiv. Seine Stärke ist, mittels einer reduzierten Formensprache und der Konfrontation unterschiedlicher Materialien, eine Geschichte zu erzählen. Die Arbeiten von Heike Kleinlein stehen denen ihres Mannes nicht nach. Während er den Raum/die Wand besetzt, ist bei ihr der Raum in der Form enthalten. Zu einer Zeit, als das Material Ton erst ganz frisch aus seiner allzu engen Bindung an das Kunsthandwerk befreit war, machte Heike Kleinlein autodidaktisch die ersten Schritte und schuf Klein- oder Sockelskulpturen - wie günstig, dass sie nie die traditionelle Scheibentöpferei erlernte! In erster Linie entstehen Gefäßskulpturen: Ihre Arbeiten wirken wie Gefäße, sind jedoch nicht als solche nutzbar und haben als doppelwandige Hohlkörper eine ausgesprochen gestalthafte Qualität.

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Skulptur!
Heike Kleinlein. Norbert Kleinlein.
Kurator: Hans-Peter Miksch