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Eröffnung: Freitag, 30. Mai ab 19.30 Uhr

Wir freuen uns, in unserer kommenden Ausstellung neue Ölarbeiten des Künstlers Simon Pasieka vorstellen zu können, der damit sein bisher v.a. auf Tuschezeichnungen begründetes Werk, erweitert.

Die Reflektion des Spiegelbildes im Wasser oder auch der Blick in den Spiegel waren schon seit jeher beliebte Darstellungsmodi der Erkenntnis oder auch der Selbsterkenntnis in der Malerei. Wie Jacques Lacan in seiner Theorie des Spiegelstadiums beschreibt, wird zuallererst durch den Blick in den Spiegel die Identifikation mit dem Selbst ermöglicht; die Vorstellung vom eigenen Selbst beruht damit auf einem Bild, auf einer Imagination, v.a. aber auf der Imagination des Selbst als einer Einheit des Körpers, zu der es sich aber erst im Laufe des Lebens entwickeln muss. Als Kind oder Jugendlicher sind wir von dieser Einheit noch weit entfernt, unser Bild im Spiegel ist zunächst die Bühne auf der die Entwürfe erprobt werden, um sich schließlich zu einem Gesamtbild zusammenzufinden.

Das Spiel und das Theater sind die Räume des Imaginären, in denen sich auch die jugendlichen Protagonisten in Simon Pasiekas Malereien bewegen. Vor spiegelnden Wänden in öd farblosen Winterlandschaften finden sie sich zum Spiel der Maskerade zusammen und erschaffen in ihrem Spiegelbild für einen kurzen Moment die skurrile Formation einer neuen körperlichen Einheit. Wie auch schon in seinen zahlreichen Tuschezeichnungen zeigt der Künstler die Jugendlichen - abwesend in ihr Spiel vertieft - in kleinen Gruppierungen in der ursprünglichen Umgebung der Natur. Ob im Spiel mit dem Spiegel wie in der Arbeit "8" oder in der aztekischen Vorführung zweier Jugendlicher für ihre Zuschauer in der Arbeit "Wirbel", immer scheinen sie sich selbstzufrieden in ihrem eigenen Spiel wieder zu erkennen und sich gleichzeitig vor jeder Außenwelt verschließen zu wollen. In Erweiterung zu seinen Tuschezeichnungen nutzt Pasieka das Öl, um mit den leuchtenden Farben von Kleidung und Utensilien seiner Figuren eine zusätzliche Distanz zwischen ihnen und ihrer natürlichen Umgebung zu schaffen. Zugleich lässt er sie damit ihr Territorium markieren, in dessen begrenzten Rahmen sich das Spiel und die Verwandlung entwickeln kann. Tasja Langenbach

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Simon Pasieka
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