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Mit dem Künstler Sigmar Polke (1941 – 2010) verbindet man nur Superlative, er wird in einem Atemzug mit Gerhard Richter und Anselm Kiefer genannt, es fanden große Schauen jüngst im New Yorker MoMa (2014), bis zum 8. Februar 2015 in der Tate Gallery in London statt und vom 14. März bis 5. Juli 2015 im Museum Ludwig in Köln. Umso erfreuter sind wir Sigmar Polke mit seltenen und ausgewählten Editionen aus vier Jahrzehnten einen prominenten Platz in der Landeshauptstadt Stuttgart in der Galerie Merkle zu bieten.

Polke war ein Alchemist, der sich in allem, was unter dem Begriff Kunst zu verstehen ist versuchte. So erkennt man unterschiedliche Herangehensweisen im ‚Kunstschaffen‘; er kritisiert die Konsumgesellschaft, zeigt den ‚kapitalistischen Realismus‘ auf, lässt auch Fragmente seiner vielfältigen Reisen in seinen Werken zutritt und stellt sich zugleich oft gegen das Establishment. Der Klischeecharakter des Rasters bekommt bei ihm die Bedeutung das vervielfältigte Bild zu vergrößern und die Werbebotschaft auszublenden. Dadurch drückt er bildlich die Struktur einer Gesellschaftsordnung aus, dass durch seine ironische Haltung gegenüber des modernen Fortschritts, der Gesellschaft und Politik verstärkt wird.

In der Galerie Merkle sind Editionen aus unterschiedlichen Materialien und Modalitäten, wie Papier, Foto und auch Stoff zu sehen, die ein Abbild seiner Alchemie zeigen. Ebenso sind Offsetdrucke und Fotokopien zu sehen, die er im Augenblick der Belichtung verzogen hat um eine neue visuelle Dimension herzustellen. Polke verführt mit seinen Werken und subversiven Kommunikationen, zum hinschauen, zum erleben, zum nachdenken.