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Im Frühjahr 2014 präsentiert das Kunstforum eine große Ausstellung des österreichischen Künstlers Siegfried Anzinger. Der Schwerpunkt der rund 80 Arbeiten umfassenden Schau liegt auf neuen Gemälden, die der Künstler eigens für die Ausstellung geschaffen hat. Ergänzt werden die malerischen Arbeiten mit Zeichnungen, Aquarellen und Pastellen, die im wechselseitigen Verhältnis mit den Leimfarbe-Bildern entstanden sind. Ein Teil der Ausstellung widmet sich auch ausgesuchten Bildern im Kontext von Anzingers Biennale-Teilnahme im Jahre 1988. Diese Arbeiten führen die Distanzierung des Künstlers zum Label der „Wilden Malerei“ vor Augen und zeugen von einer vielschichtigen malerischen Subtilität im grafischen Spannungsgefüge – Qualitäten, die die nachfolgenden Jahrzehnte in Anzingers künstlerischem Schaffen nachhaltig prägen sollten.

In den letzten Jahren hat die Populär-Kultur in Form von Comic- und Schundheft-Inventar Einzug in Anzingers Tafelbildern gehalten – vor allem Cowboy- und Indianerszenen – , die er etwa mit traditionellen ikonografischen Motiven aus der Heiligen Schrift verbindet. Entscheidend sind die Zäsuren mit dem allzu Abgesegneten, Klassischen, Souveränen in Form und Inhalt. Der Künstler bricht stets Erwartungshaltungen, schlägt künstlerische Haken und überrascht mit neuen Werkblöcken. Die dünn aufgetragene Leimfarbe nimmt sich in ihrer Mattheit nobel zurück und verleiht der Malerei die Wirkung eines Deckenfreskos: Eine durch und durch zeitgenössische Interpretation von barocker Wandmalerei verbindet sich mit einer Ikonografie des Profanpopulären und sakral Erhöhten.

Kurator: Florian Steininger

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Siegfried Anzinger

künstler:
Siegfried Anzinger

kurator:
Florian Steininger