press release only in german

Die fotografischen Selbstportraitserien von Elina Brotherus (*1972) zeigen inszenierte Mo-mente aus dem privaten Leben der Künstlerin. Charakterisiert als Augenblicke des Glücks oder der Liebe, des Scheiterns, der Einsamkeit oder der Melancholie verschärft der fotografische Blick in seiner Inszenierung den unmittelbaren und authentischen Ausdruck der Selbstwahr-nehmung und der emotionalen Selbstentblößung der Künstlerin, in der der Betrachter sich wieder erkennen mag.

Auch Aino Kannisto (*1973) arbeitet mit dem fotografischen Selbstportrait, doch muss man in ihrem Falle eher von einem fiktiven Rollenportrait sprechen, in dem die Künstlerin zwar als Modell agiert und unterschiedliche weibliche Identitäten erprobt, sich aber im eigentlichen Sinne nicht selbst darstellt. Kannistos bis ins Detail durchkomponierte Fotografien erscheinen wie Filmstills, deren weibliche Protagonisten für einen kurzen Augenblick in ihrer Handlung zu verharren scheinen.

Für ihre Fotografien begibt sich Sanna Kannisto (*1974) auf die Reise in den latein-amerikanischen Regenwald, wo sie für Monate in Forschungscamps mit Wissenschaftlern lebt und ihre eigenen künstlerischen Forschungen betreibt. In ihrer subjektiven Sichtweise auf die vielfältige und exotische Tier- und Pflanzenwelt des Regenwaldes eignet sich die Künstlerin die vermeintlich objektiven Forschungs- und Arbeitsmethoden von Wissenschaftlern an, legt diese aber in der Betonung des Inszenierten und Künstlichen offen.

Fanni Niemi-Junkolas (*1962) filmische Portraits gelten einfachen Menschen – zumeist in konzentrierter Ruhe und stiller Beobachtung des Anderen erzählt sie aus dem alltäglichen Le-ben und öffnet mit diesen intimen Geschichten den Raum für allgemeingültige Fragen zum menschlichen Dasein und seiner Umwelt, dem Verhältnis von Individuum und Gesellschaft.

In ihren Filmen entwirft Salla Tykkä (*1973) kurze Erzählungen, die Situation des Übergangs von der Kindheit zum Erwachsenen und des Verhältnisses zwischen den Geschlechtern um-kreisen, sich aber in ihrer rätselhaften Mehrdeutigkeit und Komplexität einer eindeutigen Leseweise entziehen. Eine stimmungsvolle Bildästhetik, der gekonnte Einsatz von bekannter Filmmusik sowie das Spiel mit Andeutungen und Erinnerungen erzeugen eine anhaltende Spannung und das Gefühl der Vorahnung und Ungewissheit.

Die Ausstellung wird realisiert in Zusammenarbeit mit FRAME (Finnish Fund for Art Ex-change), Helsinki.

Pressetext

only in german

Selbstauslöser

mit Elina Brotherus, Aino Kannisto, Sanna Kannisto, Fanni Niemi-Junkola, Salla Tykkä