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Mit Rigo Schmidt, Gavin Tremlett und Dimitris Tzamouranis präsentiert Wohnmaschine drei junge Künstler, die in ihrer Malerei auf unterschiedliche Weise Realitätsbefragungen vornehmen. Gemeinsam ist ihnen eine Bildsprache, die mit einem figürlichem Realismus operiert. Ihre Suche nach Wirklichkeitsmodellen in der Malerei führt in drei unterschiedliche Richtungen, die aber alle Züge einer zeitgenössischen Skepsis gegenüber eindeutigen Wahrheitsaussagen aufweisen.

Rigo Schmidt
1974 geboren in Altenburg, Thüringen 1996-2004 Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig lebt und arbeitet in Leipzig

Rigo Schmidts kleinformatige, präzise Ölmalereien konfrontieren den Betrachter mit der Darstellungs-modellen von Realität. Anregungen zu seinen Motiven findet Rigo Schmidt in historischen Kuriositäten-kabinetten und wissenschaftlichen Archiven. Er entführt den Blick des Betrachters in vergangene Vorstellungswelten, mit ihrer Inszenierung scheinbarer Objektivität gegenüber Exponaten, Formen von Wissensaneignung und musealer Repräsentation, die gleichzeitig unser heutiges Geschichtsbewußtsein reflektieren.

Gavin Tremlett 1977 geboren in Hertford, England 1996 - 1999 Loughborough University School of Art and Design, BA Fine Art 2001 - 2004 Royal Academy Schools, London, Master of Fine Art lebt und arbeitet in London

Gavin Tremletts Malerei arbeitet ebenfalls mit einer akribischen Verstofflichung seiner Bildgegenstände. Mit einem Gestus der an italienischen Manierismus und in seinen Verzerrungen an die Tradition Francis Bacons erinnert, visualisiert Tremlett eine Körperlichkeit, die stark sexuell aufgeladen ist und eine Tendenz zum Unheimlichen besitzt. Tremletts malerische Reflexion figürlicher Vorbilder wird aber dort, wo die Auflösung der Körper beginnt, wo sie durchscheinend und immateriel werden, von einem subtilen Gegensatz begleitet; sie verwandeln sich in Flächen abstrakter Malerei. An der Schnittstelle von inszeniertem Körper und Blick stellt sich dem Betrachter reine Oberfläche als Projektionsfläche entgegen.

Dimitris Tzamouranis 1967 geboren in Kalamata, Griechenland 1985-90 Academy of Fine Arts, Thessaloniki 1991-94 Meisterschüler, Hochschule der Künste, Berlin lebt und arbeitet in Berlin

Auf großen Leinwänden schafft Dimitris Tzamouranis mit vergleichsweise expressivem Duktus eine Synthese von Realitätsbefragung als Zukunftsvision. Seine Körperbilder versuchen die Manipulierbarkeit und das medial, medizinisch und (gen-)technisch Machbare zu untersuchen. Sie basieren dabei häufig auf historischen, mythologischen oder religiösen Motiven, die angesichts einer veränderten Körper- und Realitäts-wahrnehmung und nicht zuletzt durch das Spiel mit kunsthistorischen Zitatformen rund um Körperbild und Körperpolitiken transformiert werden.

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Rigo Schmidt, Dimitris Tzamouranis, Gavin Tremlett