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Samuel Schaab “White Black Out”
Eröffnung: 04.10.2016, 19h
Ausstellungsdauer: 05.10.-29.10.2016
Finissage mit Konzerten: 29.10.2016, 18-21h

Samuel Schaab ist Anerkennungspreisträger des Erste Bank MehrWERT Kunstpreises 2016 "White Black Out" beschäftigt sich mit Lichtintensität & Raum, einer kollaborativen Klanginstallation (8 Endless Tapes), Landschaft & Urbanität, ehemaligen Bühnenbildern und skulpturalen Verschränkungen.

Ihnen gemeinsam ist das Auftauchen und Verschwinden, das Bild und der unweigerliche Blackout. Der Moment des Sichtbar-Machens und Auslöschens, des Hörens und dessen Auflösen im Rauschen als bedingender reziproker Prozess. Beobachtungen der Wechselwirkung zwischen Vegetation, Gebäuden, Lichtquellen, Objekten und Klang. Ein Forschen an den Rändern von Dokumentation und Konstruktion, von Szenografie und dem Gewöhnlichen.

Samuel Schaab

Es liegt eine eigenartige Reizbarkeit in den Objekten und Instrumenten [von Samuel Schaab]. Es scheint, als litten sie an einem nervösen Leiden, Neurasthenie. Einer Art Hyper-sensibilität. Wenn sich beispielsweise in der Installation Blende 2 ein Objekt gegen das in den Raum eindringende Licht zur Wehr setzt, sich dem Eindringen entgegenstemmt, als litte es an einer Lichtüberempfindlichkeit. Oder wenn, wie in der Arbeit schläfer, ein Greifarm vor einem roten Schalter lauert, als könnte er jeden Moment abdrücken, als warte da noch etwas im Greifarm. Wenn in tape das schwarze Band unter den eigenen Erregungszuständen zu zucken beginnt und durch den Raum flieht. Wenn in sonde ein Objekt in einer Berglandschaft auf atmosphärische Veränderungen wartet, auf nur schwer vernehmbare Klänge vielleicht. Die Dinge werden unruhig, sind überreizt vom permanenten Suchlauf, der doch vergebens ist, ins Leere läuft, nur Rauschen produziert.
Es hat etwas Unheimliches, wenn Dinge, die wir bisher nur als Objekte wahrgenommen haben, eine subjektive Seite zeigen. Natürlich haben diese Gegenstände des Alltags kein Bewusstsein im menschlichen Sinne, trotzdem sind unsere Kategorisierungen nie so abgeschlossen, wie wir uns das denken.
Es bleibt immer noch ein ungeklärter Rest, ein Rest, der sich nicht in unsere sauber dichotomische Ordnung überführen lässt, eine Lücke des Objekts. Und gerade da an diese Lücke legt Schaab sein Ohr, wo ein Rauschen zu vernehmen ist, oder ein Sausen, einen Windzug, der durch die Ritze zischt. Da hört man das Zischen des Realen. Ferdinand Schmalz in: Hubert Klocker (Hg.), Samuel Schaab. Zirkulationen, Wien 2 015.

Die Einzelausstellung von Samuel Schaab wird im Rahmen des Erste Bank MehrWERT Kunstpreises 2016 realisiert, da dem Künstler auf Empfehlung der Jury ein Anerkennungspreis verliehen wurde.

Kollaborateur/innen der 8 Endless Tapes:
Simon Berz (drums)
Gisa Fellerer (voice)
Stefan Fraunberger (santur)
Violetta Parisini (voice)
Bernhard Rasinger (modular synth)
Nikolaus Ruchnewitz (sampling)
Christian Konrad Schröder (bass)
Viktoria Wehrmeister (voice)

Rahmenprogramm am Eröffnungsabend:
- 19h Einführende Worte von Ferdinand Schmalz
- Live: Viktoria Wehrmeister

Finissage mit Konzerten: 29.10.2016, 18h-21h
„Repeat all“- 8 Live Mischungen für Endless Tape
On the controls:
Gisa Fellerer
Xenia Nanou
Violetta Parisini
Bernhard Rasinger
Nikolaus Ruchnewitz
Christian Konrad Schröder
Dino Spiluttini
Markus Taxacher

Die kollaborative Klanginstallation „8 Endless Tapes“ wird noch einmal gemischt. 8 Performer/innen re-arrangieren 8 Tape-Spuren am Studiomaster 16-4-8 Mixdown Pult. Zusätzlich kommen einzelne Effektgeräte zum Einsatz. Eine Spur legt sich über die andere. Verschwinden ermöglicht Auftauchen, Lautes wird zu Unhörbarem.

Besonderer Dank an:

Schauspielhaus Wien
Sammlung Friedrichshof
Theater Drachengasse
Nikolaus Ruchnewitz
Martin Schwab
Markus Taxacher
Jan Wielander