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12.11.2021 - 08.01.2022, verlängert bis 15.1.2022
Eröffnung: Freitag, 12.11.2021, 18-22 Uhr

SALON REAL / VIRTUAL 11# Salon: A NI MAL NI FESTO

beteiligte KünstlerInnen:
Patrick Baumüller, Kati Bruder, Ingrid Cogne, Sandro Đukić, Marko Marković, Veronika Merklein, Christiane Spatt, Viktors Svikis, Slaven Tolj, Marko Zink

Der Ausstellungstitel A NI MAL NI FESTO ist dem zur Ausstellung verfassten Manifest von Ingrid Cogne und María Antonia González Valerio entnommen.

Wie das Tier seit jeher Begleiter und Diener des Menschen ist, ist es ebenso Gegenstand in der bildenden Kunst. Die neue Ausstellung A NI MAL NI FESTO aus der Serie SALON REAL/VIRTUAL in der galerie michaela stock zeigt verschiedene Strategien der Visualisierung. Dabei wird das ›übersehene‹ oder das ›andere‹ Tier sichtbar gemacht und es wird nicht wie üblich die Anthropomorphisierung von Tieren oder Zoomorphisierung des Menschen behandelt.

Die unterschiedlichen, künstlerischen Auseinandersetzungen wie Fotografie, Video, Zeichnung, Skulptur und Malerei, loten das Verhältnis zwischen Menschen und Tieren aus und stellen "das Tier" als gleichberechtigtes Gegenüber vor. Obgleich die ausgestellten Arbeiten einer Thematik folgen, werden unterschiedliche Auseinandersetzungen gezeigt. Dabei werden die Tiere zu Objekten der Betrachtung. Zugleich werden sie zu Akteuren von Bewegungen, sie dienen nicht nur als Projektionsfläche, sondern formen das Werk mit. Das Tier wird aus politischen, historischen, gesellschaftskritischen und emotionalen Beweggründen hinterfragt. Der Ausstellungstitel A NI MAL NI FESTO ist dem zur Ausstellung verfassten Manifest von Ingrid Cogne und María Antonia González Valerio entnommen.

SALON REAL / VIRTUAL ist eine Ausstellungskombination zwischen real vs virtual. Sowohl in einer virtuellen 3D Galerie als auch in den realen Ausstellungsräumen - in der Schleifmühlgasse 18 – werden Kunstwerke präsentiert. Dem klassischen white cube wird das Konzept des Salons als Forum für Diskussionen über eine virtuell inszenierte Ausstellung gegenübergestellt und hinterfragt diese zugleich.
Es wird im November und im Dezember wöchentliche Salonabende mit den KünstlerInnen geben.

A NI MAL NI FESTO
Manifest von Ingrid Cogne und María Antonia González Valerio, 2021

"Ist dies ein Ort für alle Tiere? Wie können wir ein Tier werden, das ein Tier ist, das kein Tier ist?
Und was ist mit denen, die uns fressen könnten? Oder die sich gegenseitig fressen können? Oder die alles fressen können, was es gibt? Oder die nicht hier sein wollen? Oder die bereits verschwunden sind? Oder...? Kann man Tiere in historische Kategorien einordnen? Was sind Tiere in der Geschichte? Die Erfindung ihrer selbst durch das Erzählen von Geschichten? War die Kunst nicht zu weich, zu höflich, zu westlich, zu übertrieben, zu naiv, zu dumm, zu kapitalistisch, zu versessen auf die Disneylandisierung des Tieres, zu lächerlich in ihrer zeitgenössischen Annäherung an das Tiersubjekt?

Es gibt keine universelle Vorstellung von einer Stadt. Auch dort lebt das Tier.
Es gibt keine universelle Vorstellung von einem Tier. Auch dort lebt das Tier.
Ihr, liebe Tiere, müsst euch bemühen, den Planeten zu einem Ort zu machen, an dem alle Wesen leben können. Tierliebe ist gefragt.

Sind wir alle Arbeiter? Die Bestialität der lebenden Körper!
Dies ist ein Test und kein Tribut an die Animalität.
Das ist ein weiterer Irrtum, ein Zeichen für die Unmöglichkeit, die Animalität als Tiere zu begreifen".