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Sabine Groschup und Paul Albert Leitner präsentieren im Kunstraum Café Mitterhofer in Innichen ihre Werke. Die Vernissage findet am Samstag, 10. September, ab 19:00 Uhr in Anwesenheit der KünstlerInnen statt. Der Kurator der Ausstellung Georg Weckwerth wird eine Einführung halten, die Begrüßung kommt von Kulturreferentin Roberta Webhofer. Die Ausstellung kann von 10. September bis 25. November besucht werden, Öffnungszeiten Montag bis Samstag von 7:00 bis 20:00 Uhr.

„ICH … und die Kamera“

Der Kontrast zwischen dem vergleichbar jungen fotografischen Œuvre von Sabine Groschup und das in bald 40 Jahren analoger Fotografie auf über siebzigtausend Kleinbildnegative angewachsene Werk von Paul Albert Leitner, ist auf den ersten Blick erkennbar. Während Leitner, der klassisch ausgebildete Fotograf, sein universelles fotografisches Programm von Kunst und Leben mit formaler Strenge und akribisch-genüsslicher Detailversessenheit verfolgt, kommt Groschups ruhelose Digitalkamera im alltäglichen Einsatz in jeder Beziehung forschend zum Einsatz; egal ob sie ihren Apparat auf sich selbst oder auf andere(s), nahezu alle(s) lenkt – spätestens hier treffen sich die beiden Tiroler Künstler übrigens. Formale Aspekte und „Schulen“ – für Leitner durchaus von Bedeutung – sind ihre Sache eher nicht.

Spielen in Leitners Selbstporträts Inszenierung, Pose, (s)ein Hang und seine Lust zur Extravertiertheit sowie der obligatorische „Foto-Anzug“ eine besondere Rolle – gerne und in schöner Regelmäßigkeit kombiniert mit originellen Fundstücken (Requisiten) oder anderen surrealen Elementen – surreal ist eines der ihm von seiner Ausstellungspartnerin aufgestickten Lieblingsworte im „Collaboration-Work“ –, stehen Groschups Selbstporträts und Werkzyklen mit Selbstbildnissen für ein hohes Maß an Introspektion. Dabei kommt der von ihrer Lehrerin Maria Lassnig malerisch verfolgte Ansatz der „Self-awareness“, der Eigenwahrnehmung und Selbstbewusstheit – das Ich-Bewusstsein – zum Tragen. Wie in ihren frühen, handgemalten Animationsfilmen und Folienmalereien wird er von Groschup aufgenommen, jedoch mit der Kamera vollführt und in unterschiedlichsten Formaten und Bearbeitungen präsentiert. Das wiederum zieht sich durch das gesamte bildnerische Schaffen von Groschup: Der uneingeschränkte Einsatz von Medien und Techniken einhergehend mit der Erforschung ihrer künstlerischen Potentiale. Sie ist ganz und gar Medienkünstlerin so wie Leitner den Künstler-Fotograf par excellence repräsentiert, der „Kunst ist Leben“ proklamiert und zum Beweis dafür sein Leben zur Kunst (v)erklärt.

(Auszug aus einem Katalogtext in Progress von Georg Weckwerth)