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Landschaftliche Elemente werden in der Malerei von Ina Bierstedt als Attrappen und Kulissen benutzt, mit denen unter Anwendung verschiedener bildnerischer Mittel gespielt wird. Die medial geprägte Sicht auf unsere Umgebung, unser Versuch, sie in Modellen zu erfassen, wird vorgeführt und wiederum in Augenschein genommen. In ihren Arbeiten thematisiert Bierstedt durch die Darstellung des Räumlichen gleichzeitig auch zeitliche Prozesse. Dadurch entzieht sich diese Malerei dem Wunsch nach Eindeutigkeit.

Ein Sänger mit Mikrofon, ein Mann, der einen Einkaufswagen schiebt ... "Menschen sind auf einer Bildfläche angeord-net und fügen sich zu einer Einheit, die irgendwie nicht stimmt. Es ist etwas Falsches in den Bildern von Anna Meyer, so wie auch die bunten Farben die schwelende Melancholie lustig übertünchen. Diese Falschheit ist kaum benennbar, bleibt gefühlsmäßig."(Y.Volkert) Ob es Flughäfen, Autos oder Containerhäfen sind, die sie grell und schrill darstellt, es fehlt ein konkreter Ort, mit dem man die Symbole globalen Fortschritts an eine soziale Realität rückbinden könnte. Bilder in der Schwebe zu halten, gehört zu den Qualitäten der Künstlerin, die den Betrachter auffordert "durch die Malerei hindurch-zugehen und sich in den Zwischenräumen der möglichen Bedeutungen aufzuhalten." (M:Lübbke) In ihrer Ästhetik erinnern die Ölgemälde an die Landschaftsmalerei des amerikanischen Westens und der Pop-Art, die sie mittels Verwendung von Werbetafeln auch in den dreidimensionalen Raum überführt. Es ist auch ein Versuch, den der Malerei zugewiesenen "Ort" zu verlassen und andere Lokalitäten zu besetzen.

Rotglühender Farbrausch, nur durch Andeutung eines Hauses und Lichtpunkte als Ort lesbar: Die Ölbilder von Sigrid Nienstedt schwanken zwischen abstrakter und konkreter Wirklichkeitsdarstellung, bieten die Möglichkeit einer „double lecture“ (Roland Barthes); sie spielen sowohl mit der Farbfeldmalerei als auch der Tradition der romantischen Land-schaftsmalerei. Die Bildkomposition ist konventionell, die Landschaftsdetails sind auf wesentliche Formen reduziert. Die Künstlerin nimmt Bezug auf die Übertreibungen der Werbewelt, indem sie die Dinge in antinaturalistischer Farbgebung zeigt und uns mehr die Stimmung einer inneren Landschaft denn eine reale Landschaft präsentiert.

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