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Kaiser Wilhelm Museum

Roger Ballen: Outland

Die Ausstellung des bei Johannesburg lebenden Fotografen Roger F. Ballen (1950, New York) präsentierte das gesamte Spektrum seiner Arbeit von 1983 bis 2000. Die frühesten Aufnahmen gehören zu den Serien Dorps und Platteland – meist Architekturfotografien und Interieurs. Ihnen folgt die Serie von Portraits aus den vergangenen Jahren.

Im Zentrum stehen, vor dem Hintergrund des Zusammenbruchs des Apartheid-Regimes, Menschen am Rande der Gesellschaft – Debile und Kranke, Entrechtete und Gedemütigte, oftmals in groteske Handlungen und Situationen verwickelt. Durch das Blitzlicht regelrecht gegen die Wand gedrückt, oftmals auf einer schmalen Raumbühne situiert, scheint jeder als Schauspieler in einem absurden Drama zu agieren, dessen Sinn verborgen bleibt. In zahlreichen Aufnahmen verstärken Tiere als Begleiter, aber häufig auch als Opfer, die existenzielle Dimension des Gefangen- und Ausgeliefertseins, das fast alle Dargestellten charakterisiert.

Offenkundig ist das Element des Inszenatorischen, das die absurden Situationen ins Groteske und Rätselhafte steigert. Nur wenige Aufnahmen zeigen Andeutungen von zwischenmenschlicher Kommunikation und gegenseitiger Solidarität. Der überwiegende Teil thematisiert die menschliche Existenz als sinn- und ausweglose Comédie Humaine.

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