artists & participants

Irene AndessnerSiegfried AnzingerChristian Ludwig AtterseeHubert BlanzViktor BleyerHerbert BoecklErwin BohatschHerbert BrandlArik BrauerMartin BrausewetterJohannes DeutschJulius DeutschbauerHeinrich DunstManfred ErjautzLorenz EstermannAnton FaistauerJosef FlochGyula FodorAdolf FrohnerClemens FürtlerHortensia FussyMax GanglJakob GasteigerMichaela GöltlFranz GrabmayrKarl GunsamIlse HaiderRobert HammerstielRudolf HausnerLore HeuermannHerbert HoferGiselbert HokeBarbara HöllerSabina HörtnerFritz JanschkaHermann Josef PainitzDrago Julius PrelogMartha JungwirthRichard JurtitschRobert KabasAndrea KalteisGudrun KamplAlfred KlinkanKarl-Heinz KlopfRonald KodritschPeter KoglerOskar KokoschkaCornelius KoligAlfred KornbergerBrigitte KowanzHelmut LeherbGerda LeopoldUlrike LienbacherMarko LulicJoseph MarsteurerJosef MiklHannes MlenekAlois MosbacherMaria MoserMarkus MunteanFlora NeuwirthHermann NitschOswald OberhuberValentin OmanFlorentina PakostaFranz PichlerHeribert PotuznikMarkus PrachenskyArnulf RainerKurt RegschekWerner ReitererAnton RomakoAndreas ScharfHubert ScheiblMeina SchellanderEva SchlegelHubert SchmalixMartin SchnurChristian SchwarzwaldDeborah SenglPeter SenglHans StaudacherGerold TagwerkerRini TandonMaria Theresia LitschauerElmar TrenkwalderGerhard TrumlerNorbert TrummerMartin WaldePeter WeibelMax WeilerSebastian WeissenbacherClemens WolfFranz ZadrazilChrista ZaunerRobert Zeppel-SperlKlaus Dieter ZimmerOtto Zitko 

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Mit mehr als hundert ausgewählten Werken präsentiert das Leopold Museum erstmals einen umfassenden Querschnitt aus der über 5.000 Werke umfassenden Kunstsamm- lung der Vienna Insurance Group (VIG), die sich aus Beständen der Wiener Städtischen Versicherung, der Donau Versicherung und jüngst der s-Versicherung zusammensetzt. Seit den 1920er Jahren engagiert sich die Wiener Städtische Versicherung im Bereich der Kunst- und KünstlerInnenförderung. Daraus entwickelte sich eine rege Sammel- tätigkeit, die zu einer bemerkenswerten Konzernsammlung mit Schwerpunkt auf Malerei und Grafik von 1945 bis zur Gegenwart führte. Die Sammlung ist großteils im Ringturm, dem 1955 nach Plänen von Erich Boltenstern errichteten Hauptsitz der Versicherung untergebracht. Zu den Hauptwerken der Sammlung zählt Oskar Kokoschkas Gemälde »Anschluss – Alice in Wonderland« aus dem Jahr 1942, das sich mit Kriegspolitik und Kriegsgreueln auseinandersetzt. Die Aufbruchsjahre nach 1945 sind in der Sammlung Vienna Insurance Group mit bedeutenden Werken von Herbert Boeckl, Arnulf Rainer, Giselbert Hoke und Max Weiler vertreten. Wichtige Beispiele der Malerei der 1960er und 1970er Jahre sind Werke von Hans Staudacher, Oswald Oberhuber, Georg Eisler, Robert Hammerstiel und Franz Grabmayr.

Seit den 1970er Jahren fanden auch die Vertreter des Phantastischen Realismus, darunter Rudolf Hausner, Arik Brauer oder Helmut Leherb, Eingang in die Sammlung Vienna Insurance Group. In den 1980er Jahren überraschen die dynamischen, zum Teil figurativen Arbeiten der »Neuen Wilden«, darunter Werke von Hubert Schmalix, Alois Mosbacher, Erwin Bohatsch, Alfred Klinkan, Hubert Scheibl und Herbert Brandl. Einen deutlichen Schwerpunkt setzt die Sammlung Vienna Insurance Group im Bereich der gegenstandslosen Malerei von 1990 bis heute, wie etwa die Arbeiten von Josef Mikl, Markus Prachensky, Hermann Nitsch, Otto Zitko, Drago J. Prelog oder Martha Jungwirth eindrucksvoll zeigen. Zugleich sind die 1990er Jahre von minimalistischen Positionen charakterisiert, wie etwa von Sabina Hörtner, Florentina Pakosta, Gerold Tagwerker, Marko Lulic oder Jakob Gasteiger.

Die Emanzipation der Konzeptkunst als eigenständige Gattung hat die Kunstrichtung der jüngeren Moderne nachhaltig revolutioniert und wird in der Ausstellung unter an- derem an Beispielen von Meina Schellander, Peter Weibel, Julius Deutschbauer, Peter Kogler und Werner Reiterer exemplifiziert. Bedingt durch den Siegeszug von Film und Computer zeigt sich in den 1990er Jahren auch ein neues Interesse an figurativer Darstellung, die sich wie selbstverständlich der Neuen Medien bedient und einen eher ironisch-kritischen Ansatz verfolgt. Wichtige VertreterInnen sind u.a. Deborah Sengl, Gerda Leopold, Ulrike Lienbacher, Peter Sengl und Robert Zeppel-Sperl. Auch die intensive Auseinandersetzung zeitgenössischer KünstlerInnen mit Fotografie spiegelt sich in der Sammlung wider, wie etwa die Fotoarbeiten von Irene Andessner, Maria Theresia Litschauer, Gerhard Trumler beziehungsweise die mit Fotografie ver- wandten Arbeiten von Eva Schlegel, Ilse Haider oder Lorenz Estermann zeigen. In jüngster Zeit wurde der Ringturm selbst wiederholt zum Ziel künstlerischer Ausei- nandersetzung. 2001 akzentuierte Johannes Deutsch den Eingangsbereich mit einer eindrucksvollen Fassadeninstallation. 2006 verhüllte Christian Ludwig Attersee den Ringturm temporär mit einem über- dimensionalen Sujet, 2007 folgte die Umhüllung von Robert Hammerstiel und 2008 wurde der Ringturm nach einem Entwurf von Hubert Schmalix temporär in ein Kunstwerk verwandelt.