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Richard Hamilton, sicherlich der bedeutendste lebende Künstler Englands, darf als Gründungsvater der “Pop-art” angesehen werden (auch wenn er selbst nie “Pop”-Künstler wurde). In den 50er Jahren führte er die allseits verbreiteten Bilder der “Massenkultur” und die neu entwickelten Technologien des 20. Jahrhunderts in die Kunst ein. Die Art und Weise, wie er die kommerzielle und industrielle Kunst für die “hohe” Kunst nutzbar machte, war revolutionär. Er untersuchte die Rhetorik und Überredungskraft der Werbung, integrierte Design, Film, Fotografie und die neuen druckgrafischen Techniken in die Kunst, experimentierte mit Computer-Technologie und eröffnete dabei bisher unbekannte Möglichkeiten und neue Richtungen für die Kunst. Hamiltons Arbeiten gehen weit über die “Pop-art” hinaus; es sind Bilder über unsere Gesellschaft, die aufzeigen, wie wir unsere Welt betrachten. Da Hamilton sich immer noch mit der Gegenwart beschäftigt, ist seine Kunst aktuell und von erheblicher Bedeutung für die jüngere Künstlergeneration geblieben.

Die als Retrospektive angelegte Ausstellung umfasst rund 180 Werke aller Themen, mit denen sich Hamilton intensiv über fünf Jahrzehnte beschäftigte, einschließlich umfangreicher Dokumentationen und der Rekonstruktion seiner Installation in der legendären Ausstellung “This is Tomorrow” (“Dies ist morgen”), 1956. Die Ausstellung widmet sich der Werkentwicklung Hamiltons von den 40er Jahren bis heute. Zum ersten Mal seit seiner Retrospektive vor zehn Jahren in London sind seine bekanntesten Gemälde aus der ganzen Welt vereint.

Die Ausstellung ist eine Gemeinschafts-Produktion des Museum of Contemporary Art, Barcelona (MACBA) und des Museum Ludwig, konzipiert in enger Kooperation mit dem Künstler und unterstützt durch die Peter und Irene Ludwig Stiftung sowie den British Council. Sie wird von Februar bis Ende April 2003 in Barcelona und von Juli bis November 2003 im Museum Ludwig Köln gezeigt. Zur Ausstellung erscheint ein Werkverzeichnis der Gemälde und Arbeiten auf Papier mit einer Einführung von Laszlo Glozer.