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Nach rund 14monatiger Vorbereitungszeit wird die Ausstellung Renoir und die Landschaft des Impressionismus im Oktober eröffnet. Die Werke aus der Sammlung des Von der Heydt-Museum sind Anlass und Kern der Ausstellung.

Mehr als 60 Gemälde hat Direktor Dr. Gerhard Finckh aus der ganzen Welt zusammengetragen. Berühmte Museen schicken ihre Gemälde auf die Reise nach Wuppertal: Das Metropolitan Museum sowie das Museum of Modern Art aus New York, das National Museum Warschau, das Folkwang Museum Essen und das Art Institute in Chicago - um nur einige Namen zu nennen. Galerien und Privatsammlungen stellen ebenfalls Werke zur Verfügung. Viele Kontakte, Reisen und Telefonate, waren notwendig, um die Leihgeber für das ehrgeizige Vorhaben zu gewinnen. Die Werke aus der Sammlung des Von der Heydt-Museums bilden den Anlass und den Kern der Ausstellung . Mit den ersten Ideen für eine große Renoir-Ausstellung beschäftigt sich Dr. Gerhard Finckh schon lange. Sein Konzept sieht vor, in Wuppertal den "anderen" Renoir zu zeigen. Vor allem seine späten Landschaften. Und diese Werke sollten zudem in den malerischen Kontext mit dem anderer Künstler gestellt werden. So zeigt die Wuppertaler Ausstellung Werke von Malerkollegen und Freunden Renoirs wie Sisley, Pissarro und Cezanne sowie Werke der älteren Künstlergeneration wie Courbet, Corot und Manet. Vor diesem Hintergrund wird Renoirs außergewöhnliche Kraft und Sensibilität besonders hell erstrahlen, und der Besucher erlebt durch die übergreifende Präsentation einen mitreißenden Eindruck des Künstlers und seiner Zeit.

Besonderer Magnet der Ausstellung ist das berühmte Bild Renoirs "Zwei Schwestern (Auf der Terrasse)", eine Leihgabe des Art Institute Chicago.

Der impressionistische Maler Auguste Renoir ist vor allem bekannt für seine zarten Frauen- und Mädchenporträts, weniger bekannt sind seine Landschaften. Hier leistete er Bahnbrechendes. Die späten Landschaften sind es, worin seine ganze Modernität, die nahe an die Abstraktion und sogar an die Tendenzen des Informel und des Tachismus heranreicht, zum Ausdruck kommt.

Renoir war nicht nur ein Publikumsliebling, aufgrund seiner Modernität war er auch von den Künstlern seiner Zeit hoch geschätzt. So äußerte sich selbst der kritische Cézanne über ihn: "Ich verachte alle lebenden Maler, mit Ausnahme von Monet und Renoir." Auch die nächste Generation von Künstlern, repräsentiert durch Matisse und Picasso, sahen in Renoir einen wichtigen Wegbereiter ihrer eigenen Kunst. Matisse etwa schrieb über den verehrten Meister: "Seine Arbeit lässt uns einen Künstler erkennen, dem die größten Gaben zugefallen sind; und er hat die Dankbarkeit besessen, sie zu respektieren."

Abgesehen von dem Liebreiz der Bildmotive sahen die Künstler in Renoirs Werk immer auch die andere Seite, nämlich eine grandiose Malerei. Und nicht umsonst beriefen sich die folgenden Künstlergenerationen auf die herausragenden malerischen Qualitäten seines Oeuvres, dessen Figuren, Gegenstände und Landschaften allein aus der Schwerelosigkeit der Farben gebildet zu sein schienen.

Es ist diese außerordentliche Malkultur, die die Ausstellung " Renoir und die Landschaft des Impressionismus" in den Mittelpunkt der Betrachtung stellt, wenn sie sich (vorwiegend) mit Renoirs späten Landschaften auseinandersetzt. Die Ausstellung möchte ihrem Publikum zwar auch einige frühe Landschaften Renoirs vorstellen, doch liegt der Schwerpunkt auf dem späten Werk, in welchem sich die Häuser, Büsche, Bäume und Berge in pure Farbe aufzulösen scheinen, in welchem sich die Gestaltung vom Gegenstand befreit und ein Eigenleben zu gewinnen scheint.

Sind in seinen frühen Landschaften, etwa den verschiedenen Fassungen von "La Grenouillère" oder der Szenerie des "Moulin de la Galette" die Orte und Gegenstände noch recht exakt definiert, löst sich diese Bindung an die gegenständliche Welt im Werk Renoirs zunehmend auf. Immer mehr wird daraus "reine" Malerei, immer kleiner wird der Schritt zur Abstraktion. Darin liegt die radikale Modernität Renoirs, die ihn auch zum Vorbild für nachfolgende Künstlergenerationen werden ließ und die uns noch heute fasziniert.

Die Ausstellung setzt sich zum Ziel, anhand von den Gemälden Renoirs diesen Weg nachzuzeichnen, um damit dem Publikum den "anderen" Renoir zu zeigen, der sich – frei von gegenständlichen Notwendigkeiten – der Farbe und dem Fest der Malerei hingeben konnte.

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Renoir und die Landschaft des Impressionismus 
Auguste Renoir