René Lück / Martin Städeli

René Lücks Arbeiten bewegen sich in Referenz zu bekannten Gebrauchsformen aus Protest- oder Populärkultur, um die Motive und Pathosformeln einer politischen bzw. partizipatorischen Initiative anhand deren formalen und sprachlichen Umsetzungen zu dokumentieren. Sein Interesse gilt dabei vornehmlich Objekten, die als Symbole politischer Selbstbestimmung zu Ikonen des kollektiven Gedächtnisses geworden sind, so wie beispielsweise die mit Greenpeace-Ballons besetzten Shell Tankstellen während des Brent Spar Skandals Mitte der 90er Jahre. In der Kunstbank, installiert René Lück eine Arbeit, die eine Baumbesetzung darstellt, ein sogenanntes Wipfelcamp. Darunter liegt an einem Tisch Informationsmaterial, Poster und Prospekte zu verschiedenen Umweltorganisationen aus. Während der Ausstellungsdauer arbeitet hier eine Aktivistin im Gorilla-Kostüm als lebende Skulptur innerhalb René Lücks Installation.

In den Ausstellungen von Martin Städeli sind die Manifestationen räumlicher, funktionaler und ökonomischer Determinierungen, die Konstitution von sozialen Bezügen und der künstlerische Versuch einer autonomen Selbstbehauptung wiederkehrender Gegenstand seiner erzählerischen Versuchsanordnungen. In den letzten Jahren hat er in mehreren Ausstellungen mit der Entwicklung von autobiografisch - mehrdeutigen gleichwohl jeweils spezifischen Figurationen auf den jeweiligen Ausstellungsort reagiert. In der Kunstbank wird Martin Städeli mehrere neue Figuren aus Pappmachee zeigen, die den Ausstellungsort als Mikrowelt und Rückzugsort für die Beschäftigung mit der Suche nach besseren Lebenswelten und idealen Zuständen nutzen.

OFFENES KÜNSTLERGESPRÄCH mit René Lück und Martin Städeli in der Reihe "Senatsstipendiatinnen und Stipendiaten zu Gast im NBK" Mittwoch, 30. November 2005, 19 Uhr

Gefördert durch den Sparkassen Kulturfonds des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes

Pressetext

Rene Lück / Martin Städeli
4. Ausstellung der Senatsstipendiatinnen und Stipendiaten Bildende Kunst 2005/2006
Ein Projekt des Neuen Berliner Kunstvereins NBK in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur