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Sonderausstellung im Rijksmuseum Amsterdam: Gemälde von Frank Auerbach im Dialog mit Rembrandts Arbeiten

In der Tradition von Sonderausstellungen mit Arbeiten von Künstlern, die sich von der weltberühmten Sammlung Niederländischer Meister im Rijksmuseum inspirieren lassen, werden vom 12. Dezember 2013 bis zum 16. März 2014 sechs Gemälde von Frank Auerbach im Dialog mit Arbeiten von Rembrandt in der Ehrengalerie des Rijksmuseums gezeigt. Die Ausstellung trägt den Titel Rembrandt - Auerbach: Raw Truth.

Seit der Eröffnung des Rijksmuseums 1885 war die Sammlung für Generationen von Künstlern immer eine Quelle der Inspiration. In diesem Jahr verbrachte Vincent van Gogh viele Stunden damit, die Judenbraut von Rembrandt zu bewundern. Über die Jahre hat das Rijksmuseum berühmte Künstler auf ganz unterschiedliche Weise inspiriert. Seit einigen Jahren macht das Rijksmuseum mit Ausstellungen wie John Constable & Jacob van Ruisdael (2007), Miro & Jan Steen (2010), Anselm Kiefer & Die Nachtwache (2011) und Rembrandt & Degas (2011) auf Künstler aufmerksam, die ihre Inspiration bei den Niederländischen Meistern finden.

Frank Auerbach (geb. 1931 in Berlin) wurde als Kind vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs nach Großbritannien geschickt, seine Eltern kamen in Auschwitz um. Seit 1947 lebt er in London. Wie Francis Bacon, Lucian Freud und andere Künstler der School of London gilt Auerbach als einer der wichtigsten britischen Maler seit dem Zweiten Weltkrieg. Seit Anfang der 1960er Jahre ist Auerbach fasziniert von der Art, in der Rembrandt die raue Wahrheit malen und so zur Essenz seiner Sujets vordringen konnte.

Auf seine eigene Art ist Auerbach dies in den sechs Gemälden aus dieser Periode, die das Rijksmuseum ausstellt, auch gelungen: Primrose Hill, Spring Sunshine (1961-62/1964), The Sitting Room (1964-1965), Head of E.O.W. (1964), Head of E.O.W. II (1964), Primrose Hill, Summer Sunshine (1964) und Primrose Hill, Winter Sunshine (1962-1964). Diese Arbeiten werden gemeinsam mit folgenden Rembrandt-Gemälden gezeigt: Vorsteher der Tuchmacherzunft (1662), Selbstportrait als Apostel Paulus (1661), Die Judenbraut (1665-69) und Porträt des Titus in Mönchskleidern (1660).

Mit eiserner Disziplin arbeitet Auerbach zu bestimmten Zeiten jede Woche an seinen Gemälden, oft jahrelang. In einer akribischen Suche nach der Essenz seiner Sujets verfeinert er das Ergebnis der vorherigen Sitzung immer weiter. Das Ergebnis sind Arbeiten mit einer fast bildhauerischen Farbstruktur, die an Rembrandts spätere Werke erinnern.

Allerdings war diese Pastosität für Auerbach kein Selbstzweck, sondern nur ein Nebenprodukt der Suche nach der rauen Wahrheit: „Gute Malerei greift Fakten von einem ungewohnten Standpunkt aus an. Sie müssen wahr und auch irgendwie rau und geradezu abstoßend aussehen, verstörend und krätzig und verquer.“

Auerbach über eine seiner wichtigsten Inspirationsquellen: „Rembrandt ist ein wundervoller Zeichner des bewegten Lebens (…) und einer der ersten Maler, die mich wirklich bewegt haben. Er hat nie aufgehört, für mich wichtig zu sein.“

Die Ausstellung Rembrandt – Auerbach: Raw Truth wird in Zusammenarbeit mit Ordovas, London, organisiert.

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Rembrandt - Auerbach: Raw Truth

Künstler:
Rembrandt van Rijn, Frank Auerbach