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Im Jahr 2008 wurde die Malerin und Kinderbuchautorin Marlene Reidel 85 Jahre alt. Zusammen mit ihrem 2006 verstorbenen Mann, dem Bildhauer Karl Reidel, bildete sie ein kongeniales Künstlerpaar, das weit über die Grenzen Niederbayerns bekannt wurde. Die Tochter der beiden, Beate Rose setzt als Malerin humorvoller Figurenbilder die Tradition der Auseinandersetzung mit dem Gegenständlichen fort.

In der Ausstellung Reidel-Rose-Reidel lässt sich daher über 50 Jahre figürliche Kunst in Malerei und Bildhauerei in einer Zeit verfolgen, die sich fast ausschließlich der Abstraktion verschrieben hatte. Die unzähligen, interessanten, vielfältigen Formerfindungen der Künstlerfamilie sind ein eindrucksvoller Beleg für die ungebrochene Modernität, die im Gegenständlichen immer wieder zu finden ist.

Die umfassende Werkschau spürt der gegenseitigen ästhetischen Beeinflussung nach, die in der häuslichen Künstlergemeinschaft nicht ausbleiben konnte, zeigt aber auch eine große und in sich ruhende Selbstständigkeit des jeweiligen OEuvres.

So ist von Marlene Reidel vorrangig das malerische Werk zu sehen. Licht, aufgebrochen in seine vielfältigen farbigen Facetten bildet die Motivik einer große Gemäldegruppe. Eine andere befasst sich mit Landschaftsbildern aus verschiedenen Entstehungsperioden. Unter den graphischen Arbeiten finden sich beispielsweise die Holzschnitte zum Leben und Sterben des bayerischen Räubers Mathias Kneißl.

Beate Rose ist in der Ausstellung mit Beispielen aus den großen Gemäldezyklen, wie etwa den stilisierten „Ameisen-Hügeln“, den funktionsverschobenen „Stühlen“ und den Seelen-Fummeln aus „Alle meine Kleider“ präsentiert. Pointiert werden diese Reihen durch solitäre Auftragsporträts und hoch-artifizielle Aquarelle.

Großformatige Holzskulpturen und abstrakte Bronzearbeiten eröffnen einen neuen Blick auf das von Arbeiten im öffentlichen Raum bestimmte OEuvre von Karl Reidel.

Biografien: Marlene Reidel 1923 geboren in Landshut, 1943 Beginn eines Kunststudiums in München, 1948 Heirat mit Karl Reidel, 1955 Studienreise nach Frankreich und Spanien, 1956 erste Kinderbuchveröffentlichung, 1958 Deutscher Jugendbuchpreis, 1960/62 Bühnenausstattungen am Deutschen Schauspielhaus, Hamburg, 1961-63 Aufträge für das Bayerische Fernsehen, 1965 Kulturpreis Ostbayern, zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen und Buchveröffentlichungen, 1997 Bayerischer Verdienstorden, 2009 Kulturpreis Bayern

Karl Reidel 1927 geboren in Landshut, 1945-48 Lehre als Steinbildhauer, 1948 Heirat mit Marlene Hartl, 1948-54 Studium der Bildhauerei in München bei Anton Hiller. 1954 Großer Bayerischer Staatspreis, 1955 Studienreise nach Frankreich und Spanien, 1967 Kulturpreis Ostbayern, 1968 Studienaufenthalt in New York, Zahlreiche Reisen, Ausstellungsbeteiligungen und Aufträge im öffentlichen Raum. 2006 in Landshut gestorben.

Beate Rose 1947 geboren in Landshut als älteste Tochter von Marlene und Karl Reidel. 1965-68 Studium der Malerei in München , 1969-71 Ausbildung zur Fotografin, 1974-78 Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film München, 1978-86 Freie Regisseurin für Dokumentarfilm, bis 1994 Mitarbeit beim Bayerischen Fernsehen, 2000 Rückkehr nach Landshut und Tätigkeit als Malerin.

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Reidel - Rose - Reidel. Eine Künstlerfamilie
Künstler: Marlene Reidel, Karl Reidel, Beate Rose