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Räume und Menschen
Künstlerische Expeditionen im urbanen Raum
21.08.2021 - 05.09.2021

Eröffnung: 20. August 2021, 19 Uhr
Einführung: Dr. Claudia Reiche "Verkehrungen, Vorkehrungen: Räume und Menschen"

ROLLATOR
Performance
von Katja Windau
mit Alyssa Marie Warncke (Performance), Lia Bilinski / Anahita Project (Musik), Elena Friedrich (Kamera)

Öffnungszeiten donnerstags bis sonntags, jeweils 16-20 Uhr

Die Ausstellung präsentiert aktuelle Positionen Hamburger und auswärtiger Film- und Videokünstler:innen, die einen genauen, forschenden Blick auf gebaute Stadtlandschaften und spezifische Architekturen werfen.

Die Untersuchung, Erforschung und Aneignung der vorgestellten Orte erfolgt mit dokumentarischen, experimentellen und performativen Mitteln. Die der jeweiligen Situation eingeschriebenen, gesellschaftlichen Setzungen und Antagonismen werden freilgelegt.

Josephin Böttger und Markus Fiedler/Maren Grimm beziehen sich in ihren Arbeiten jeweils auf ein bestimmtes Hamburger Quartier. Sie dokumentieren die dort äußerlich sichtbar ablaufenden Prozesse der Aneignung, Verwertung, Zerstörung und Neubebauung von städtischem Raum und legen zugleich die dahinter stehenden Dynamiken und ökonomischen Treiber bloß.

Moritz Herda setzt in seinem Musikvideo die Mechanik und den Rhythmus der ver-heißungsvoll wie bedrohlich erlebten nächtlichen Stadt Hamburg in Szene. Simone Kessler reinszeniert das lebendige Treiben in einer wohlmeinend und bunt gestalteten, aber dysfunktionalen und dem Untergang geweihten Fußgängerpassage in Berlin. Antje Majewski & Juliane Solmsdorf lassen die physische Disposition agiler, aber verletzbarer Körper mit den harten und tendeziell lebensfeindlichen Begrenzungen des Stadtraums Wedding halb spielerisch, halb akrobatisch aufeinander treffen. Der Ausgang dieses Wettbewerbs bleibt ein Risiko und damit offen. Gaëtane Douin & Marie-Alice Schultz befragen Anwohner:innen, die durch geplante Abrisse in Hamburg direkte Zeugen stadtentwicklungspolitischer Entscheidungen geworden sind, wie sie diese erlebt haben und deuten.

Doro Carl lässt Bewohner:innen unterschiedlicher Neighborhoods in Chicago zu Wort kommen, die mit Benachteiligungen auf Grund ihrer Herkunft zu kämpfen haben. Hier und ebenso in der Arbeit von Karsten Wiesel, die sich auf Kopenhagen bezieht, wird die weltweite Dimension stadtentwicklungspolitischer Dynamiken deutlich - mit der immergleichen Rollenverteilung zwischen Entwicklern und Gewinnern auf der einen Seite und Jenen, die keinerlei Einfluss darauf nehmen können und mit den Resultaten leben müssen.

Interessanterweise lassen sich diese in realen Orten stattfindenden Auseinander-setzungen in der digitalen Parallelwelt virtueller Stadtlandschaften wiederfinden. Die Avatare des österreichischen Künstler:innen-Kollektivs total refusal streifen undercover durch dystopische Spielkulissen von Manhattan und entschlüsseln das Abbild unserer urbanen Gegenwart und die darin eingeschriebenen Machtverhältnisse.

Ausstellung im Rahmen des Hamburger Kultursommers
Mit freundlicher Unterstützung der Behörde für Kultur und Medien Hamburg
Weitere Infos: https://www.berlin-video-art.org/