press release only in german

Ausgehend von einer zunehmenden Akzeleration beim Entstehen und Verschwinden dessen, was man "Diskurs" nennt, stellt die Ausstellung die Frage nach der Präzision sozialen Handelns in den Mittelpunkt. Immer schneller werden Theorien und Theoreme hervorgebracht und verworfen, Trends gesetzt und wieder überholt, Moden geschaffen, künstlerische Strömungen als bedeutsam erklärt und kaum, dass sie ihre Tragfähigkeit unter Beweis stellen konnten, schon wieder ad acta gelegt. Diese Feststellung ist vielleicht nicht neu, aber aktuell ist sie allemal. Durch minimalistische Arbeiten (Bernhard Härtter, Karin Sander, Rei Nato) oder durch das Fehlen jeglichen Werks, auf das lediglich verwiesen wird (John Cage, Finnbogi Pétursson), durch Betonung des Ortes, an dem man sich aufhält (Elín Hansdottír) soll die Aufmerksamkeit der Betrachter auf die Bedeutung von Genauigkeit, Sorgfalt und Verantwortlichkeit gegenüber der Situation, in der man sich jeweils befindet, gerichtet werden. Gary Hills Wallpiece-Video und Christine Berndts Platte mit einem Text in Blindenschrift formulieren hier einen Kontrapunkt, indem sie das Misslingen von Kommunikation, den Verzicht auf Mitteilung und die resigniert-wütende Revolte zeigen.

Die Ausstellung wird ermöglicht durch die freundliche Unterstützung der DaimlerChrysler AG.

Pressetext