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Die Kunstsammlungen Chemnitz zeigen vom 22. Mai bis zum 31. Juli 2016 in der Ausstellung Portraits – Self-Portraits – Faces insgesamt 140 Arbeiten auf Papier mit einem der traditionsreichsten Themen der Kunstgeschichte. Zu sehen sind Porträts, Selbstporträts und Gesichter in den grafischen Techniken Lithografie, Radierung, Holzschnitt, Pastell, Fotografie und Siebdruck.

Am umfangreichsten ist das Werk von Max Beckmann (1884–1950) mit 80 Druckgrafiken vertreten. Neben 13 Arbeiten aus eigenem Bestand sind Leihgaben der Sammlung von Jürgen und Antje Conzelmann, Frankfurt am Main, zu sehen. Unter den Grafiken, die in den Jahren von 1911 bis 1948 entstanden, befinden sich zahlreiche Selbstporträts des Künstlers, der sich sein Leben lang intensiv mit dem eigenen Bild auseinandersetzte. Beckmann taucht in seiner Bildwelt darüber hinaus in verschiedenen Rollen auf – als Clown, Zirkusdirektor, Beobachter oder Karnevalist. Viele Porträts, in denen der Künstler enge persönliche Beziehungen reflektiert, vermitteln Eindrücke von seinem großen Freundes- und Bekanntenkreis und von Förderern und Sammlern. Beckmanns Grafiken sind exemplarische Dokumente für eine Kunst, die besonders in den Selbstbildnissen verdrängte Realitäten, Einsamkeit und Sinnsuche sichtbar macht.

Neben den Werken Max Beckmanns zeigen die Kunstsammlungen Chemnitz in der Ausstellung Pastelle von Bob Dylan (1941), 15 Lithografien und Radierungen von Lovis Corinth (1858–1925), Fotografien von Hugo Erfurth (1874–1948), Hans Günter Flieg (1923), Duane Michals (1932), Olaf Rauh (1968), Benjamin Rinner (1976), Thomas Ruff (1958), Friedrich Seidenstücker (1882–1966) und Piet Zwart (1885–1977) sowie Siebdrucke und Gemälde von Andy Warhol (1928–1987).