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Die Verbindung zwischen den Begriffen „Mensch, Natur und Technik“ sind die Sprache, der Klang und das Bild. Die menschliche Entwicklung, undenkbar ohne Sprache, hat durch das Medium selbst Erfahrungen und Erkenntnisse transportiert.

Sprache hat nicht nur alle anderen Medien beeinflusst und strukturiert, sondern auch die Kultur selbst und deren Rezeption. Sie definiert die Rolle der Produzenten/Künstler und sucht einen aktiven Rezipienten.

„Every picture tells a story.“ Erzählungen erzeugen immer Bilder im Kopf, die aus den Worten und sprachlichen Figuren hervorgehen und gleichzeitig sehr eigen eingefärbt sind durch die Vorstellungs- und Erinnerungskraft des Lesers. Das macht es Illustratoren und Filmemachern schwer, die „richtigen“ Bilder einer literarischen Vorlage zu treffen. Begegnen sich Sprache und Bild als Literatur und Kunst auf gleicher Augenhöhe und bedienen sich einander, entsteht eine im wörtlichen Sinne bildsprachliche Form von besonderer, transitorischer Qualität.

Der Kasseler Kunstverein zeigt 10 Poetische Positionen, sehr verschiedene künstlerische Arbeiten, die jede auf ihre Art die Möglichkeiten der beiden Systeme Bild und Sprache aufeinander beziehen. Dabei geht es nicht darum, die Grenzen zueinander aufzuheben, sondern im Gegenteil, gleichsam synergetische Effekte zu erzielen, die beides, die Geschichten, wie das Geschichten-Erzählen, als Gegenstand der künstlerischen Wahrnehmung aufladen.

Dementsprechend ist das Spektrum von Poetische Positionen sehr weit, nicht nur was die Generationszugehörigkeit der beteiligten Künstler/innen angeht, sondern auch inhaltlich. Es reicht vom Exposee auf der Wand (Birgit Brenner) über die systematische Ableitung von Zeichen aus Wörtern (Michael Winkler) bis zur Dekonstruktion von Sprach- und Kommunikationssystemen (Adib Fricke). Man kann sich vorlesen lassen (Rémy Markowitsch) und selber lesen (Ursula Stremlow), kann schmökern (Julien Blaine), Kurzgeschichten in der Stadt verteilt finden und dadurch selber ins Erzählen kommen (Daniel Behrendt) und mitmachend in ein Netzwerk einsteigen (cARTed). Man kann sich ein „Nichts“ kaufen (Norbert Klassen) oder sich von Rainer Maria Rilke einen Ast in die Tasche stecken lassen (Emmett Williams). Pressetext

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Poetische Positionen
mit Daniel Behrendt, Julien Blaine/DOC(K)S, Birgit Brenner, cARTed, Adib Fricke (the word company), Norbert Klassen, Rémy Markowitsch, Ursula Stremlow, Emmett Williams, Michael Winkler