press release only in german

Die Ausstellung Places umfasst Filmarbeiten und Wandinstallationen mit Fotografien und Texten von Clarissa Thieme, ergänzt durch einen Film von Markus Ruff.

Places schließt an die Ausstellungsreihe mit den Projekten von Sonya Schönberger, Christof Zwiener und Yvon Chabrowski im RAUM FÜR ZWECKFREIHEIT an und führt die Auseinandersetzung mit einschneidenden historischen Ereignissen von internationaler wie persönlicher Bedeutung fort und thematisiert exemplarisch individuelle und kollektive Erinnerungs- und Bewältigungskultur.

Clarissa Thieme setzt sich seit einigen Jahren mit der aktuellen Situation von Menschen und Orten in Bosnien Herzegowina auseinander und den Folgen des Krieges, der im ehemaligen Jugoslawien in den 1990er Jahren gewütet hat. Vor dem Hintergrund vorheriger und heutiger Alltäglichkeit stellt sie mit beobachtend-fotografischen Filmen Fragen an die Un-/Möglichkeit der Bewältigung von Kriegsgräuel und deren Bedeutung für aktuelle und kommende Generationen. Ursprünglich für die jeweils einzelne Projektion gedacht, werden zwei ihrer Filme erstmals als Rauminstallation präsentiert: the place we left (2012) wird mit Was bleibt (2010) verknüpft.

Ergänzt durch die zwei neuen Foto-Text-Arbeiten N.N. I und N.N. II (jeweils 2013) wird die gesamte Konstellation anhand von Filmstills aus Was bleibt und dazugehörigen Ausschnitten aus den Den Hager Anklageschriften zu den begangenen Kriegsverbrechen verdichtet. „N.N.“, das mit Numerus Negidius (lat. „der sich weigert zu zahlen“) als anonymes Kürzel für den Beklagten im römischen Prozesswesen stand und heutzutage vor allem als Nomen Nominandum (lat. „noch zu nennender Name“) gelesen wird, bezieht sich dabei auf die Gerichtsprozesse vor dem Internationalen Gerichtshof für Jugoslawien und spiegelt kritisch dessen - für ein Gericht zwangsläufigen - ausschließlichen Fokus auf die Täter.

Der Film 19 Frames von Markus Ruff nimmt darüber hinaus die künstlerische Arbeit von Clarissa Thieme in Blick und spiegelt ihre subjektive Erfahrung und Thematisierung jüngster Historie. 19 Frames ist erstmals in Deutschland zu sehen.

only in german

Places
Clarissa Thieme
in Kooperation mit Markus Ruff